Pressemitteilung upm

"Danke für den Unterricht!"

Studierende der WWU absolvierten Schulpraktikum in Usbekistan

Münster (upm), 06. Mai 2011

Schülerin Nozima Sokirowa und ihre Lehrer Corinna Greeske, Saskia Ahlers, Lukas Ricken und Heiko Eilers (v.l.n.r.)
Schülerin Nozima Sokirowa und ihre Lehrer Corinna Greeske, Saskia Ahlers, Lukas Ricken und Heiko Eilers (v.l.n.r.) Foto: WWU Münster

Drei Master-Studierende und eine Doktorandin des Germanistischen Instituts der Universität Münster haben sechs Wochen lang das Fach Deutsch als Fremdsprache erfolgreich am Akademischen Sobir-Rahimov-Lyzeum in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, unterrichtet. Damit knüpfen sie an eine seit 2008 bestehende Möglichkeit für angehende Deutschlehrer an, ihr Schulpraktikum in dem zentralasiatischen Land zu absolvieren. Bislang konnten im Rahmen dieses Schulprojektes, das in der Germanistischen Institutspartnerschaft (GIP) verortet ist, 18 Studierende aus Münster die usbekischen Deutschlehrer im Akademischen Lyzeum in sprachlicher und unterrichtsmethodischer Hinsicht unterstützen.

Im Rahmen des neuen Programms PROMOS des Deutschen Akademischen Austauschdienstes erhielten Saskia Ahlers, Heiko Eilers, Corinna Greeske und Lukas Ricken ein Stipendium für dieses Auslandspraktikum im März und April. Fachdidaktisch und im Hinblick auf interkulturelle Fragestellungen wurden sie durch Kordula Schulze, Lehrende am Germanistischen Institut, vorbereitet.

"Ins Zentrum unseres Unterrichts rückten wir die Landeskunde", erklärt Lukas Ricken, "durch die Begegnung etwa mit aktueller deutscher Musik einerseits und der unterrichtlichen Umsetzung klassischer deutscher Märchen andererseits wollten wir den usbekischen Schülern ein breites Spektrum an Inhalten zur Beschäftigung mit der deutschen Sprache und Kultur bieten."

Die Studierenden setzten schülerorientierte und kooperative Unterrichtsmethoden, um die 15- bis 18jährigen Schüler zum motivierten und eigenständigen Lernen anzuregen. Für die usbekischen Lehrer und die münsterschen Studierenden war die gemeinsame Unterrichtsreflexion sinnvoll und weiterführend. "Die Studierenden konnten in Taschkent durch die Auseinandersetzung mit einem anderen Bildungssystem eine reflektierte und kritische Sicht auf Theorie und Praxis schulischen Lernens und unterrichtlichen Handelns entwickeln", so Kordula Schulze.

Die Schulpraktikanten wohnten in der Zeit ihres Praktikums in einem Studentenwohnheim der Nationalen Mirzo-Ulug´bek-Universität. Hier konnten sie sich über die Studienbedingungen usbekischer Germanistikstudierender informieren und Kontakte knüpfen. Trotz des hohen Arbeitspensums durch Unterrichtsvorbereitung und die Teilnahme an einem Russischkurs kam das Kulturprogramm nicht zu kurz. "Als besonders faszinierend habe ich die Reisen zu den Städten Samarkand, Buchara und Chiwa erlebt. Hier konnte man den Zauber der alten Seidenstraße hautnah spüren", schwärmt Praktikantin Corinna Greeske.

Die vier Studierenden konnten vielfältige Eindrücke in die usbekische Kultur gewinnen und auch die usbekischen Schüler und Lehrer profitierten von der authentischen Begegnung mit den deutschen Muttersprachlern. Und so bleibt den Praktikanten nach aufregenden sechs Wochen vor allem ein Satz der usbekischen Schüler im Ohr: "Danke für den Unterricht!"

Germanistisches Institut