Pressemitteilung upm

32. Bernhard-Rensch-Vorlesung

Entwicklungsbiologe Prof. Dr. Detlef Weigel aus Tübingen spricht an der Universität Münster

Münster (upm), 21. Juni 2011

Prof. Dr. Detlef Weigel
Prof. Dr. Detlef Weigel Foto: privat

Der Fachbereich Biologie der Universität Münster lädt am Dienstag, 28. Juni, zur 32. Bernhard-Rensch-Vorlesung ein. Prof. Dr. Detlef Weigel vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen zeigt, wie Pflanzen sich im Laufe der Evolution verändern – in der Natur, aber auch durch die Auswahl durch den Menschen. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Beginn der Vorlesung "Pflanzen im Wandel – Anpassung in der Natur und der Züchtung" ist um 11.15 Uhr in der Aula des Schlosses, Schlossplatz 2.

Die natürliche Auslese und der Wandel der Arten sind der Kern der Evolution. Diese Prozesse finden auch heute noch statt – in der Natur, aber ebenso durch menschliche Züchtung. Bereits Charles Darwin hat erkannt, dass man von der künstlichen Auslese durch den Menschen viel über die natürliche Selektion lernen kann. Detlef Weigel zeigt, wie die Pflanzenzüchtung zu dramatischen Veränderungen der Eigenschaften von Nutzpflanzen geführt hat.

Er stellt auch dar, wie mithilfe der modernen Pflanzengenomforschung die genetische Variation zwischen verschiedenen Arten und innerhalb von Arten aufgeklärt werden kann – in bis vor wenigen Jahren unvorstellbaren Einzelheiten. Aus dem Verständnis evolutionärer Vorgänge lassen sich allgemeine Prinzipien ableiten, die Vorhersagen darüber erlauben, welche Merkmale manche Spezies besonders anfällig gegenüber einer raschen Veränderung ihrer Umwelt machen, und welche Eigenschaften die Voraussetzung für bessere Überlebenschancen bieten.

Zur Bernhard-Rensch-Vorlesung lädt der Fachbereich Biologie jährlich seit dem 80. Geburtstag von Prof. Dr. Bernhard Rensch im Jahr 1980 ein. Bernhard Rensch war von 1947 bis 1968 angesehener Professor für Zoologie an der Universität Münster.

Detlef Weigel, Jahrgang 1961, arbeitete nach dem Abschluss seines Biologiestudiums 1986 in Köln am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie und an der Universität Tübingen an seiner Dissertation. Nach seiner Promotion (1988) forschte er in München und am California Institute of Technology, USA. Von 1993 an war am Salk Institute for Biological Studies und an der University of California in La Jolla (USA) tätig. Seit 2001 ist er Direktor der Abteilung für Molekularbiologie des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Der deutsch-amerikanische Entwicklungsbiologe ist weiterhin Honorarprofessor am Salk Institute und an der Universität Tübingen.

Detlef Weigel hat bereits eine Reihe von Preisen und Auszeichnungen erhalten, darunter der Dieter-Rampacher-Preis der Max-Planck-Gesellschaft (1989), der Young Investigator Award der National Science Foundation der USA (1994), der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2007) und der Otto-Bayer-Preis der "Bayer Science & Education Foundation" (2010). Der Wissenschaftler ist unter anderem Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der US-amerikanischen National Academy of Sciences sowie "Foreign Member" der britischen Royal Society.