Pressemitteilung upm

Vom Chorknaben zum Musikprofi

Musikwissenschaftliche Tagung am 30. Juni und 1. Juli im Liudgerhaus

Münster (upm), 28. Juni 2011

Vom Knabenchor zur musikalischen Elite - so könnte man das Thema der interdisziplinären Tagung "Rekrutierung musikalischer Eliten. Knabengesang im 15. und 16. Jahrhundert" des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Westfälischen Wilhelm-Universität Münster (WWU) am 30. Juni und 1. Juli zusammenfassen. Der Klang von Knabenstimmen spielte eine große Rolle in der Musiklandschaft der Renaissance. Da Frauen nicht singen durften, brauchte man umso mehr exquisit geschulte junge Sänger, die sich später häufig als elitäre Musiker oder Komponisten entpuppten.

Bei der Tagung, die von der Gerda-Henkel-Stiftung gefördert wird, wird es außerdem um die Erziehung der jungen Musiker, das charakteristische musikalische Repertoire von Knaben und um pädagogische sowie klangliche Ideale der Renaissance gehen. Ein besonderer Höhepunkt ist die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät an Prof. Dr. Martin Staehelin von der Universität Göttingen am 30. Juni um 15.30 Uhr im Festsaal des Liudgerhauses am Überwasserkirchplatz 3. Er hat sich insbesondere um die Erschließung und Deutung wichtiger Quellen des Spätmittelalters und der Renaissance verdient gemacht.

Im Anschluss findet um 17 Uhr ein Gesprächskonzert zum Thema "Singende Knaben damals und heute" statt. Um 18 Uhr spricht Prof. Dr. Claudia Jarzebowski von der Freien Universität Berlin in einem öffentlichen Abendvortrag zum Thema "Kindheit und Geschlecht. Vorstellungen und Praktiken, 1450-1700". Der Eintritt ist frei.

Kolloquium und Jahrbuch für Renaissancemusik