Prof. Dr. Jürgen Heidrich (l.) und Prof. Dr. Christian Pietsch (r.) verliehen Prof. Dr. Martin Staehelin die Ehrendoktorwürde. Foto: upm - Kristin Woltering
Münster (upm), 01. Juli 2011
Ein Meister der Quellen ist der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Martin Staehelin. "Unbestechlich präzise", "hohe editorische Kompetenz" und eine "begnadete Quellenforschung" wurden dem gebürtigen Basler bescheinigt, als er am 30. Juni die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Münster (WWU) erhielt. Bis 2006 war er Direktor des Johann-Sebastian-Bach-Instituts Göttingen.
Prof. Dr. Christian Pietsch verwies auf die Zusammenarbeit der Fachbereiche innerhalb der Fakultät und damit auf die Verbindung von Musikwissenschaft und Philologie, die Martin Staehelin lange beschäftigte. "Menschliche Kultur ist kein teilbares Phänomen", erklärte er. Prof. Dr. Jürgen Heidrich vom Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik rühmte, Staehelin habe der Erforschung von Musikfragmenten erst eine Plattform gegeben. Das Herzblut eines Philologen sei bei ihm immer spürbar.
Martin Staehelin wurde 1937 in Basel geboren und dort 1967 promoviert. 1971 habilitierte er in Zürich. Von 1976 bis 1983 war er Direktor des Beethoven-Archivs und -Hauses in Bonn, von wo aus er an die Universität Göttingen wechselte. Im Jahr 2002 wurde er emeritiert. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt die neue Ausgabe sämtlicher Werke von Johann Sebastian Bach seit 1956, die 2006 abgeschlossen wurde. In seiner Dankesrede appellierte er an zukünftige Musikwissenschaftler mit seinem Leitsatz: "Halten Sie sich an die Quellen, es liegt ein Segen darauf!"
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