Pressemitteilung upm

Eine verdiente Anerkennung

Förderkreis Universität Münster zeichnet Nachwuchswissenschaftler Angela Schwering und Björn Niehaves aus

Münster (upm), 20. Juli 2011

Im Gespräch mit Wilsberg-Autor Jürgen Kehrer (4. v. l.): Ulrich Rüther (Westfälische Provinzial), Jochen Herwig (Förderkreis), Björn Niehaves, Angela Schwering, Albert Remke, Jörg Becker, Hans-Michael Wolffgang (v. l.)
Im Gespräch mit Wilsberg-Autor Jürgen Kehrer (4. v. l.): Ulrich Rüther (Westfälische Provinzial), Jochen Herwig (Förderkreis), Björn Niehaves, Angela Schwering, Albert Remke, Jörg Becker, Hans-Michael Wolffgang (v. l.) Foto: WWU - Grewer
Die Preisträger Dr. Dr. Björn Niehaves und Juniorprofessorin Angela Schwering (2. u. 3. v. l.) mit Prorektor Prof. Jörg Becker (l.), Dr. Albert Remke und Prof. Hans-Michael Wolffgang (r.)
Die Preisträger Dr. Dr. Björn Niehaves und Juniorprofessorin Angela Schwering (2. u. 3. v. l.) mit Prorektor Prof. Jörg Becker (l.), Dr. Albert Remke und Prof. Hans-Michael Wolffgang (r.) Foto: WWU - Grewer

Die Jury hatte es mit der Entscheidung nicht leicht – zwei Kandidaten waren gleich gut. Daher haben in diesem Jahr zwei junge Wissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) den Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erhalten: Juniorprofessorin Dr. Angela Schwering vom Institut für Geoinformatik und Privatdozent Dr. Dr. Björn Niehaves vom European Research Center for Information Systems (ERCIS). Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis wurde geteilt und am Dienstag, 19. Juli, im Rahmen einer Feierstunde im Hause der "Westfälischen Provinzial Versicherung" vom Förderkreis Universität Münster vergeben.

"Frau Schwering und Herr Niehaves stachen durch ihr wissenschaftliches Werk deutlich unter den zehn vorgeschlagenen Kandidaten hervor. Sie haben eine vergleichbare Qualifikation, daher die Teilung des Preises zu gleichen Teilen", erklärte Prof. Dr. Hans-Michael Wolffgang, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des Förderkreises, in seiner Laudatio.

"Geoinformation nimmt insgesamt einen größeren Raum in der Informationstechnologie ein", betonte Dr. Albert Remke, Mitarbeiter am Institut für Geoinformatik und Geschäftsführer der Geoinformatik-Initiative "52°North", in seiner Laudatio auf Angela Schwering. "Ich freue mich sehr, dass der Förderkreis der Universität Münster sich entschieden hat, den Nachwuchsförderpreis an Angela Schwering zu verleihen. Es ist eine verdiente Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre, die sicherlich auch Ansporn ist, diesen erfolgreich eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen."

Wirtschaftsinformatikerin Angela Schwering, geboren am 5. Januar 1980, hat nach dem Studium unter anderem in der Forschungsabteilung des britischen Vermessungsamtes gearbeitet. Sie hat an der WWU promoviert. Nach mehrjähriger Forschungstätigkeit im Fachbereich Künstliche Intelligenz am Institut für Kognitionswissenschaft der Universität Osnabrück wurde sie im Jahr 2009 als damals jüngste Juniorprofessorin der Universität Münster an das Institut für Geoinformatik berufen. Angela Schwerings Forschungsschwerpunkt ist die "räumliche Intelligenz". Ihr Ziel ist, menschliche Denkstrategien bei der maschinellen Verarbeitung von raumbezogenen Daten zu nutzen. Dabei arbeitet sie über die Fächergrenzen hinweg und setzt Methoden aus der Informatik, der Geoinformatik und den Kognitionswissenschaften ein.

Prof. Dr. Jörg Becker, Leiter des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement und Prorektor für strategische Planung und Qualitätssicherung der WWU, hielt die Laudatio auf Björn Niehaves. Dabei verwies er auf den Forschungsschwerpunkt des jungen Wissenschaftlers, der untersucht, wie möglichst allen Menschen unserer Gesellschaft die Nutzung digitaler Techniken ermöglicht werden kann. "Dies ist nicht nur eine zentrale Herausforderung für die Wissenschaft, sondern ein Thema, das für uns alle von hoher praktischer Relevanz ist. Björn Niehaves ist es in den letzten Jahren eindrucksvoll gelungen, die Wirtschaftsinformatik in dieser wesentlichen Fragestellung maßgeblich voranzutreiben. Es kommt ihm natürlich hier besonders zupass, dass er sowohl in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik als auch in den Politikwissenschaften bewandert ist. Wie kaum ein anderer kann er die Grenzen des Wissens an den Schnittstellen zwischen Wissenschaftsbereichen durchbrechen."

Björn Niehaves, geboren am 17. Januar 1978, hat eine Doppelausbildung: Er ist Wirtschaftsinformatiker und Politikwissenschaftler und hat in beiden Fächern promoviert. Besonders interessiert ihn, wie sich die "digitale Spaltung" der Informationsgesellschaft verringern beziehungsweise vermeiden lässt – wie also möglichst allen Menschen die Nutzung digitaler Techniken ermöglicht wird. Dabei berücksichtigt er vor allem ältere Menschen, denen beispielsweise der Umgang mit dem Internet schwerfällt. Sein Projekt "E-Government in der alternden Gesellschaft" wird im Rahmen eines "Schumpeter-Fellowship" durch die Volkswagen-Stiftung gefördert. Björn Niehaves hat als Gastwissenschaftler unter anderem bereits in Stockholm, Tokyo und Harvard geforscht.

Ulrich Rüther, Vorstandsvorsitzender der "Westfälischen Provinzial Versicherung AG", und Jochen Herwig, Erster Vorsitzender des Förderkreises Universität Münster, begrüßten die Gäste. Hans-Michael Wolffgang überreichte die Urkunden. Der münstersche Schriftsteller Jürgen Kehrer, bekannt durch seine "Wilsberg"-Romane, moderierte den Abend. Den musikalischen Rahmen gestalteten Studierende der Musikhochschule der WWU.

Der Nachwuchsförderpreis wurde vom Förderkreis Universität Münster 1980 anlässlich des 200-jährigen Bestehens der WWU begründet. Er wird jährlich für besonders herausragende Forschungsleistungen des akademischen Nachwuchses verliehen. Preiswürdig sind Kandidaten, die mit ihren Arbeiten nachgewiesen haben, dass sie auf dem besten Weg sind, sich für eine wissenschaftliche Laufbahn im Hochschulbereich zu qualifizieren.