Pressemitteilung upm

"Ein tolles Konzept"

Thema Innovationen in der Lehre: Forschungsministerin Annette Schavan besuchte die Universität Münster

Münster (upm), 19. Juli 2011

Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (rechts) begrüßte Prof. Dr. Annette Schavan vor dem Schloss.
Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (rechts) begrüßte Prof. Dr. Annette Schavan vor dem Schloss. Foto: WWU/Lessmann

"Das ist ein tolles Konzept": Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan war voll des Lobes, als sie heute (19. Juli) die Konzept-Präsentation der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) zu Innovationen in der Lehre verfolgte. Nicht überraschend, ist die WWU doch die deutsche Hochschule, die mit knapp 30 Millionen Euro - verteilt auf fünf Jahre - die bundesweit höchste Fördersumme aus dem Bund-Länder-Programm zur Qualitätsverbesserung von Lehre und Studium erhalten hat. Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles nahm das Lob gerne entgegen.

Die Universität Münster wird mit rund 23 Millionen Euro den Großteil des Geldes in der Förderlinie 1 dazu nutzen, die Betreuungsrelation zwischen den Studierenden und den Lehrkräften zu verbessern - vor allem in den besonders stark nachgefragten Fächern. So sollen beispielsweise 22 Professorenstellen neu geschaffen oder bei demnächst anstehenden Emeritierungen doppelt besetzt werden. Hinzu kommen zahlreiche Stellen für den Mittelbau und studentische Tutoren.

Aber auch das räumliche Angebot wird ausgeweitet. "Wir haben vereinbart, dass wir alte Gebäude, die eigentlich aufgegeben werden sollten, weitere fünf Jahre anmieten, wenn die Ersatzbauten übergeben sind", erklärte Ursula Nelles. Bereits jetzt fertig gestellt ist der rund 300 Plätze fassende Hörsaal S 10 unter der Kuppel des Schloses, der zehn Jahre lang wegen mangelnder Feuerschutzmaßnahmen nicht genutzt werden konnte. "Da fühlt man sich richtig wohl in den alten Bänken", betonte Annette Schavan während der Besichtigung und verewigte sich an der Tafel mit einem "Herzlichen Glückwunsch der WWU!"

Danach ging es weiter zum Marstall in unmittelbarer Nähe des Schlosses. In dem rund 650 Quadratmeter großen Gebäude werden ab dem kommenden Wintersemester der Career Service und das International Office der WWU einen Platz finden. Dieser Umzug bietet gleich zwei Vorteile: Auf dem Leonardo-Campus, wo sie bisher angesiedelt waren, können Seminar- und Übungsräume für die Lehre geschaffen werden. Außerdem liegen damit alle für die Studierenden relevanten Verwaltungs-Einrichtungen, zu denen auch das Studierendensekretariat und die Zentrale Studienberatung gehören, in zentraler Lage rund um das Schloss.

Der Schwerpunkt des Interesses lag jedoch auf den Ideen der WWU zur Qualitätssteigerung in der Lehre. "Die Reputation der Lehre wird durch das Programm sicherlich steigen, auch wenn wir schon immer sehr viel Wert darauf gelegt haben, dass Forschung und Lehre gleichberechtigt sind an der WWU", sagte Dr. Marianne Ravenstein, die als Prorektorin für Studium und Lehre das erfolgreiche Konzept "wissen.lehren.lernen" erarbeitet hat. Der zentrale Baustein der zweiten Förderlinie wird die Gründung und der Aufbau eines "Zentrums für Hochschullehre" sein. Dieser "Teach Tank", angebunden an die Psychologie, soll als zentrale Weiterqualifizierungsstätte für alle Lehrkräfte dienen. Alle Professorinnen, Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter sind dazu aufgerufen, ihre Ideen für eine moderne Lehre einzubringen.

In der dritten Förderlinie geht es vor allem darum, die Beratung der Studierenden in der Studieneingangsphase beziehungsweise den Praxisbezug während des gesamten Studiums zu optimieren. Andreas Eimer, Leiter des Career Service, erläuterte die entsprechenden Ideen. Was Ministerin Annette Schavan am Ende der Vorstellung erneut zu großem Lob animierte. "Was mich vor allem überzeugt, ist, dass die Universität Münster alle Fachbereiche in die Überlegungen eingebunden hat", sagte sie. "Das zeigt, wie ernsthaft sich die WWU um eine beispielhafte Lehre bemüht."

Auch wenn das Bund-Länder-Programm vorerst nur für fünf Jahre bewilligt ist - Ursula Nelles ist sicher, dass es danach weiter gehen wird: "Die Nachhaltigkeit ist gesichert. So hat die Existenz des Exzellenzclusters die Strukturen in der Forschung so nachhaltig verändert, dass die Uhr nicht mehr zurück gedreht werden kann. Wenn sich der Teach Tank bewährt, wird es ebenso unmöglich sein, diese Einrichtung wieder zu schließen." Das bewertete Annette Schavan ähnlich: "Was einmal zehn Jahre lang läuft, das ist nicht mehr zurückzudrehen."

Lehre an der Universität Münster