Münster (upm), 03. August 2011
Dass die Religion für die Menschen der Antike eine große Rolle spielte, ist weithin bekannt. Dass die Magie einen ebenso wichtigen Part im alltäglichen Leben einnahm, ist weniger geläufig. Diesen wichtigen Aspekt des damaligen Lebens beleuchtet das Archäologische Museum der Universität Münster im Monat August. An jedem Sonntag um 14.15 Uhr beschreibt Tanja Kränkel im Hörsaal F 6 des Fürstenberghauses, Domplatz 20-22, Magie und Fluchtafeln in der Antike.
Fluchtafeln lassen sich vom späten sechsten Jahrhundert vor Christus bis in die Spätantike nachweisen. Bis heute wurden über 1700 Tafeln bei Ausgrabungen gefunden, wobei sich die Fundorte über die gesamte griechisch-römische Welt erstrecken. Die Menschen bedienten sich magischer Formeln, die sie auf kleine Bleitäfelchen ritzten, um einem unliebsamen Konkurrenten zu schaden, einen Dieb zur Rechenschaft zu ziehen oder um die scheinbar unerreichbare Liebste an sich zu binden.
Ob selbst verfasst oder durch einen professionellen Magier gefertigt, erfreuten sich Fluchtafeln großer Beliebtheit in der Antike. Der Vortrag liefert einen Überblick über die verschiedenen Bereiche des sozialen Lebens, die von den Fluchtafeln berührt wurden, und gibt einen Einblick in die alltäglichen Ängste und Probleme des antiken Menschen.