Pressemitteilung upm

Karl Barth und die "widerständige" Theologie

Sommeruniversität an der Evangelisch-Theologischen Fakultät / 50 Teilnehmer aus mehreren Ländern

Münster (upm), 11. August 2011

Er gilt als der "Kirchenvater" des 20. Jahrhunderts, auch weil er streitbar war und nicht angepasst: Mit dem Schweizer Theologen Karl Barth (1886-1968) beschäftigt sich die diesjährige Sommeruniversität des Seminars für Reformierte Theologie der Universität Münster. Kooperationspartner sind die Theologische Universität Apeldoorn und die Johannes-a-Lasco-Bibliothek in Emden. Unter dem Titel "Einführung in die Theologie Karl Barths" treffen sich vom 21. bis 26. August in Münster rund 50 Studierende, aber auch Dozenten und Interessierte zu Seminaren, Vorlesungen und zum Selbststudium. Sie kommen unter anderem aus Österreich, Ungarn, der Slowakei, Südkorea, den Niederlanden und Deutschland.

Der in Basel geborene evangelische Theologe Barth lehrte von 1925 bis 1930 an der Universität Münster. Seine größte Leistung sieht Sommeruni-Organisator Prof. Dr. Michael Beintker vom Seminar für Reformierte Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in der "Widerständigkeit der Theologie", die Karl Barth maßgeblich beförderte. "Er prangerte den Missbrauch der Theologie durch die Nationalsozialisten an, weshalb er 1935 Deutschland verlassen musste. Zu der Zeit war er Professor in Bonn. Später im Kalten Krieg tat er sich als Anwalt der Versöhnung hervor", sagt Michael Beintker. Auch sein Engagement für den innerkirchlichen Dialog sei gerade im Jahr des 125. Geburtstags Karl Barths hervorzuheben. "Er verstand Ökumene immer als die verschiedenen Kirchen verbindenden, gemeinsamen Lernprozess."

Angesichts des zunehmenden Interesses an den "Reformierten Sommeruniversitäten" plant Prof. Beintker, dieses Semesterferien-Projekt an der Uni Münster auszubauen, möglichst gemeinsam mit weiteren Hochschulen: "Sommeruniversitäten bieten über das Inhaltliche hinaus eine gute Möglichkeit, mal andere Uni-Welten und einen anderen Campus kennen zu lernen. Das wird immer beliebter."

Programm der Sommeruniversität Prof. Dr. Michael Beintker