Pressemitteilung upm

Therapie mit Nanotechnologie

Pharmazeuten erhalten Bewilligungsbescheide für zwei neue Forschungsprojekte im Bereich Nanomedizin

Münster (upm), 08. August 2011

Prof. Dr. Klaus Langer
Prof. Dr. Klaus Langer Foto: privat

Das Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat zwei gute Nachrichten erhalten: Für zwei neue bundes- beziehungsweise europaweite Drittmittel-Projekte, an denen die Münsteraner beteiligt sind, hat es grünes Licht gegeben. Beide Verbundprojekte zielen darauf ab, nanotechnologische Methoden bei der Therapie von Erkrankungen zum Einsatz zu bringen. Insgesamt erhalten die münsterschen Forscher um Prof. Dr. Klaus Langer fast 783.000 Euro.

Das Projekt "BioTrap" nimmt sogenannte Problem-Arzneistoffe ins Visier, die schwer vom menschlichen Körper aufgenommen werden. Die Pharmazeuten wollen zusammen mit Forschern vom Physikalischen Institut der WWU und dem münsterschen Zentrum für Nanotechnologie (CeNTech) ein System entwickeln, mit denen die Wirkstoffe optimal aufgenommen werden und an ihren Wirkort im Körper gelangen. Das Projekt ist auf eine bestimmte seltene Tumorerkrankung der Leber ausgerichtet, die bislang kaum behandelt werden kann. Die Wissenschaftler setzen ihre Hoffnung auf einen Wirkstoff, der durch die Bestrahlung mit Laserlicht aktiviert wird und gezielt die Tumorzellen in der Leber abtötet. "BioTrap" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über vier Jahre mit insgesamt rund 4,8 Millionen Euro gefördert; 653.000 Euro gehen an die Universität Münster. Insgesamt sind sieben Projektpartner aus Forschung und Industrie beteiligt.

In dem zweiten Projekt wollen die Forscher Nanopartikel entwickeln, mit denen Gene im Zuge einer Gentherapie auf sicherem Wege in die Körperzellen eingeschleust werden können. Auch dieses Verfahren soll in Zukunft bei der Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt werden. Es soll zudem helfen, so die Vision der Wissenschaftler, Stammzellen zu erzeugen, die zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden können. Das Projekt mit dem Titel "NanoGene" wird durch die EuroNanoMed-Initiative innerhalb des Siebten Rahmenprogramms der Europäischen Kommission über drei Jahre mit insgesamt 1,24 Millionen Euro gefördert. Neben der Universität Münster sind weitere Partner aus Deutschland, Portugal und Spanien beteiligt.

Forschung A-Z/Prof. Dr. Klaus Langer