Pressemitteilung upm

Zehn Jahre NRW Graduate Schools

"Graduate School of Chemistry" der Universität Münster feiert mit / Podiumsdiskussion am 18. November in Dortmund

Münster (upm), 17. November 2011

Am Freitag, 18. November, feiern die sechs "NRW Graduate Schools" der ersten Stunde ihr zehnjähriges Bestehen mit einer Podiumsdiskussion an der Technischen Universität Dortmund. Nach einem Überblick über die zehnjährige erfolgreiche Arbeit diskutieren Svenja Schulze (Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen) und Dorothee Dzwonnek (Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft) mit drei Vertretern der Graduiertenschulen.

Eine der NRW-Graduiertenschulen hat ihren Sitz an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU): An der "Graduate School of Chemistry" am Fachbereich Chemie und Pharmazie der WWU arbeiten derzeit rund 60 Doktorandinnen und Doktoranden. "In den vergangenen zehn Jahren haben wir ein anwendungsorientiertes Zentrum für neue bioorientierte Funktionsmaterialien und neuartige Hoch-Energie-Materialien zur Energiespeicherung aufgebaut. Es ist international deutlich sichtbar und über eine Vielzahl von Kooperationspartnern mit der Industrie verbunden", betont Prof. Dr. Hans-Joachim Galla, Sprecher der Graduiertenschule.

Die Projekte der münsterschen School of Chemistry leisten einen Beitrag zur Analyse der Beziehungen zwischen Struktur und Funktion neuer bioaktiver Moleküle, zur chemischen Synthese solcher Moleküle sowie zur Untersuchung von supramolekularen Strukturen und zur Entwicklung neuartiger Funktionsmaterialien. In einem Schwerpunkt werden die Forschungsaktivitäten der Synthese und Analyse mit Fragestellungen der Lebenswissenschaften kombiniert. Festkörper- und Polymerchemiker stellen in einem zweiten Schwerpunkt neue Funktionsmaterialien her. Diese werden zum Beispiel als Elektroden oder in Elektrolyten von Lithiumbatterien eingesetzt.

"Die Forschungsprojekte schlagen dabei eine Brücke zur Nanotechnologie", erklärt Hans-Joachim Galla. "Dadurch werden starke synergetische Effekte erzeugt. Unsere Doktoranden werden interdisziplinär an den Schnittstellen naturwissenschaftlicher Forschung ausgebildet. Die Qualität unseres Programmes ist so überzeugend, dass wir jährlich aus mehr als 500 Bewerbungen aus über 80 Ländern knapp 20 der weltweit besten Bewerber auswählen können. Unsere School of Chemistry ist inzwischen weltweit bekannt als eine Institution, die den Absolventen eine bestmögliche interdisziplinäre Qualifizierung ermöglicht."

Die NRW Graduate Schools der ersten Stunde gelten als Vorreiter der strukturierten Doktorandenausbildung in Deutschland. Die interdisziplinär ausgerichteten Graduiertenprogramme bieten Doktoranden aus aller Welt ein erstklassiges Umfeld für ihre Forschung. Unter Federführung der münsterschen Graduate School of Chemistry luden die NRW Graduate Schools 2007 den Dalai Lama nach Münster ein und boten ihren Doktoranden die Möglichkeit zu einem Austausch mit dem geistigen Oberhaupt der Tibeter.

"Vieles hat sich in der Promotionskultur seit Gründung der NRW Graduate Schools verändert", bilanziert Privatdozent Dr. Hubert Koller, Geschäftsführer und Studienkoordinator der Graduiertenschule. "Das unmittelbare wissenschaftliche Umfeld in einem universitären Forschungslabor ist heute sehr international geprägt. Neben grundlegenden Reformen in Promotions- und Prüfungsordnungen bilden neue Betreuungskonzepte mit mehreren Mentoren für ein Promotionsprojekt die Grundlage einer stärkeren Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Fähigkeit zur interdisziplinären und interkulturellen Vernetzung sowie die Vorbereitung auf unterschiedliche berufliche Tätigkeitsfelder sind wichtig für die Absolventen im internationalen Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt. Hierzu haben die Graduate Schools einen wesentlichen Beitrag geleistet."

Veranstalter der Podiumsdiskussion zum zehnjährigen Jubiläum sind die folgenden NRW-Graduiertenschulen der ersten Stunde: Graduate School of Energy Efficient Production and Logistics (Universitäten Bochum und Dortmund), International Graduate School of Neuroscience (Universität Bochum), International Graduate School From Embryo to Old Age (Universität Köln), Ruhr Graduate School in Economics (Universitäten Bochum, Dortmund, Duisburg-Essen und Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung), Graduate School of Chemistry (Universität Münster) und International Graduate School Dynamic Intelligent Systems (Universität Paderborn).

Graduate School of Chemistry