Münster (upm), 16. Dezember 2011
Experimentieren ohne Notendruck - was in der Schule oft nicht geht, macht "MExLab ExperiMINTe" möglich. Schülerinnen und Schüler können in dem neuen Schülerlabor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ihre Fähigkeiten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich entdecken. "MExLab ExperiMINTe" wurde am Donnerstag (15. Dezember) in Anwesenheit von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Oberbürgermeister Markus Lewe und Vertretern der WWU feierlich eröffnet.
Prof. Dr. Cornelia Denz, Leiterin des neuen Schülerlabors, und Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles begrüßten die Gäste. Aber nur kurz – denn das eigentliche Grußwort übernahm Kristina van Vorst. Die 18-jährige Schülerin hatte im Rahmen einer Initiative des Wirtschaftsmagazins "Focus Money" am Donnerstag als "Chefin für 1 Tag" die Rolle der WWU-Rektorin übernommen.
Svenja Schulze wies auf die Bedeutung des Schülerlabors hin. "Wissen schaffen, Wissen vermitteln und Wissen anwenden – das sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine funktionierende Wissensgesellschaft", sagte die Ministerin. "Mit diesem tollen neuen Schülerlabor-Angebot unterstützt die WWU im Rahmen von zdi zukünftig Tausende junger Menschen, diese Voraussetzungen für sich zu schaffen." Die Gemeinschaftsinitiative "Zukunft durch Innovation. NRW", kurz zdi, soll den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen fördern. Sie wird von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Schule und Politik sowie von mehreren Landesministerien unterstützt.
Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles betonte: "Die Universität Münster setzt sich für eine frühzeitige Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses ein. Das 'MExLabExperiMINTe' ist dafür ein besonders prominentes Beispiel: Es ermöglicht nicht nur Einblicke in hochaktuelle Forschungsthemen, sondern informiert auch Schülerinnen und Schüler über berufliche Perspektiven in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik."
"MExLab ExperiMINTe" ist ein Zusammenschluss bereits etablierter Experimentierlabore der WWU. Der Schwerpunkt liegt auf experimentellen Aktivitäten, die direkt aus der Forschung heraus entwickelt werden. Sie zeigen, wie vielfältig und spannend Forschung im MINT-Bereich, also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, ist. Zu den Gründungslaboren gehören insbesondere das "MExLab Physik" des Fachbereichs Physik und "GI@School" des Instituts für Geoinformatik.
Schwerpunktthemen sind die hochaktuellen Querschnittsbereiche Nanotechnologie, Nichtlineare Wissenschaft, Bionik, Optische Technologien und Quantenoptik, Energie und Umwelt, Geowissenschaften und bildgebende Medizintechnik. Herausragende Forschungseinrichtungen aus diesen Bereichen steuern nicht nur Forschungswissen bei, sondern unterstützen das Schülerlabor auch durch Personal und Sachmittel. Die Schwerpunktthemen fördern interdisziplinäre Arbeitsweisen und die Einbindung ethischer Fragestellungen. Hauptzielgruppe sind Schülerinnen und Schüler der Unter-, Mittel- und Oberstufe weiterführender Schulformen.
Die Kosten zur Errichtung des neuen Schülerlabors betragen 400.000 Euro. Davon übernimmt die Universität Münster den größten Teil; zdi unterstützt "MExLab ExperiMINTe" mit 196.000 Euro.
MExLab ExperiMINTe
MExLab ExperiMINTe bietet unter anderem experimentelle Projekte an, beispielsweise Workshops für Schulklassen oder Lerngruppen, sowie Lehrerfortbildungen. Die Inhalte entwickeln Fachdidaktiken der MINT-Fächer gemeinsam mit den Lehrkräften der Partnerschulen. Wissenschaftliche Mitarbeiter sowie Lehramtsstudierende begleiten die Schüler in den Projekten und unterstützen deren Eigeninitiative.
Die Atmosphäre des entdeckenden Lernens beruht neben den Projektworkshops auf fünf Säulen: Experimentelle Workshops, die Alltagswelt und Forschungsthemen verbinden, erlauben insbesondere die Förderung des weiblichen Nachwuchses. In "MExLab Girls" werden daher spezielle Workshops für Mädchen angeboten. Eine weitere Säule ist die Mitmach-Experimentierausstellung "MExLab Experimentum". Die Exponate sind an Experimente aus Science-Centern angelehnt, jedoch gleichzeitig auf die Forschungsthemen der WWU abgestimmt. Sie eignen sich ideal zur Vor- und Nachbereitung der Projekte. "MExLab Digital" ergänzt als virtuelles Experimentierlabor die Projekte im Bereich Information und Multimedia. In "MExLab Education" wird der erarbeitete Stoff in Verbindung mit aktuellen Forschungsthemen für Unterrichtseinheiten aufbereitet. Es bietet Lehramtsstudierenden und Lehrkräften ein Fortbildungsprogramm in Form von Experimentiertagen, Workshops und Schulbegleitung an. "MExLab Mobil" gibt Schülern mithilfe einer mobilen Wissenschaftsbox der WWU die Gelegenheit, vor Ort in der Region die Forschungshöhepunkte der Universität kennenzulernen.
