Pressemitteilung upm

Wie lässt sich Cybermobbing verhindern?

Psychologen der Universität Münster entwickeln mit Studierenden Übungen gegen fiese Angriffe im weltweiten Netz / Buch für Lehrer und Eltern erschienen

Münster (upm), 18. Januar 2012

Cybermobbing-Experten Dr. Stephanie Pieschl und Dr. Torsten Porsch
Cybermobbing-Experten Dr. Stephanie Pieschl und Dr. Torsten Porsch Foto: WWU - Kristin Woltering

Nicht selten stehen Eltern und Lehrer hilfslos da, wenn Kinder oder Schüler von persönlichen Gemeinheiten, fiesen Angriffen und Schmähungen im weltweiten Netz berichten. Dr. Stephanie Pieschl und Dr. Torsten Porsch, Psychologen der Universität Münster, forschen bereits seit Jahren über das sogenannte Cybermobbing. Ihre dabei entwickelten Schutz- und Präventionsstrategien, über die sie schon viele Vorträge etwa an Schulen gehalten haben, sind nun durch Übungen für Kinder und Jugendliche ergänzt worden. "Dabei haben vor allem unsere Studierenden enorme Akzente gesetzt. Sie haben Übungen entwickelt, ausprobiert und auch einen Film gedreht. Dieser ist für viele Übungen in unserem Buch sehr zentral, weil er einen fiktiven Cybermobbingfall sowohl aus Täter- als auch aus Opferperspektive behandelt", erzählt Stephanie Pieschl zu dem Projekt.

Das gerade bei Beltz erschienene Buch "Schluss mit Cybermobbing!" fasst zahlreiche praktische Anleitungen zusammen und richtet sind in erster Linie an Lehrer und Eltern. "Dabei geht es aber nicht nur um pädagogisch wertvolle Hinweise, sondern auch um Tipps in der immer komplexer werdenden Medienwelt", sagt Torsten Porsch mit Verweis auf Twitter, Facebook und "schülerVZ". Die eigens entwickelten Übungen lassen sich unabhängig davon anwenden, welche Geräte oder Internetanwendungen Kinder gerade benutzen. "Uns geht es um eine zeitlose und vor allem kritische und ethische Medienkompetenz und nicht um den Technikdurchblick bei Tablet-PC, iPhone oder anderen gerade angesagten Geräten", meint der Diplompsychologe.

Für den ersten Teil des Buches haben die beiden Experten für pädagogische Psychologie einen Überblick über Cybermobbing, dessen Geschichte, Ausprägung und den aktuellen Stand der Forschung zusammengetragen. Der zweite Teil steht ganz im Fokus praktischer Hilfestellungen in Form von Übungen zur Prävention von Cybermobbing: Studierende probierten an Schulen verschiedene dieser Übungen aus und werteten sie dann auch wissenschaftlich mit Stephanie Pieschl und Torsten Porsch aus. Die Übungen wurden so konzipiert, dass sie auch von Lehrerinnen und Lehrern ohne besondere Internetkenntnisse durchgeführt werden können.

Dr. Stephanie Pieschl Dr. Torsten Porsch