Münster (upm), 17. Januar 2012
Im Büro von Professor Thorsten Hennig-Thurau hängt das Plakat seines Lieblingsfilms – es ist der schon relativ alte Western "Zwei glorreiche Halunken" des Regisseurs Clint Eastwood. Thorsten Hennig-Thurau erforscht Fragen der Wirtschaftswissenschaften. Und weil er das Kino liebt, beschäftigt er sich auch als Forscher mit der Frage "Was braucht man, um einen erfolgreichen Film zu produzieren?" Das Geheimnis von Harry Potter, Spider-Man und Toy Story 3 verrät der Professor am Freitag, 20. Januar, bei der nächsten Vorlesung der Kinder-Uni Münster um 16.15 Uhr im großen Hörsaal H1 am Hindenburgplatz.
Kinofilme erzählen spannende Geschichten, verzaubern Zuschauer. Um Kinofilme herzustellen, braucht man aber viel Geld. Die Filme müssen deshalb solche Geschichten erzählen, die viele Menschen ins Kino locken. "So gelingt es, dass der Film mehr Geld einspielt, als er gekostet hat", erklärt der Wirtschaftswissenschaftler.
Eine der wichtigsten Zutaten für einen erfolgreichen Kinofilm ist ein Held, der die Zuschauer anzieht. Thorsten Hennig-Thurau hat mit einem seiner Söhne zuletzt den Film "Tim und Struppi" von Steven Spielberg angesehen. "In Europa, wo Tim und Struppi bekannte Comic-Helden sind, war der Film ein Erfolg", sagt der Professor. In den USA, der Heimat von Filmemacher Spielberg, sind Tim und Struppi den meisten Menschen aber unbekannt. Folge: "Der Film war eher ein Flop und wurde nach kurzer Zeit in den Kinos durch andere Filme abgelöst."
Dann gibt es noch eine Entwicklung, die die Produzenten mehr als früher unter Druck setzt, Filme zu drehen, die von möglichst vielen Menschen gesehen werden: "Es gibt immer weniger Kinos in den Städten, aber gleichzeitig immer mehr Filme", erklärt er. Jeder Film kann so nur noch kürzere Zeit als früher in den Kinos gespielt werden. "Wenn sich nicht gleich in der ersten Woche herumspricht, dass ein Film toll ist, wird er vermutlich keinen wirtschaftlichen Erfolg haben", fasst Thorsten Hennig-Thurau zusammen. Und dann haben die Kinozuschauer nur begrenzt Zeit und Geld, sich Filme anzusehen.
In der Vorlesung erklärt Thorsten Hennig-Thurau den Kindern ab acht Jahren auch, was Wirtschaftswissenschaften eigentlich sind. Auch neugierige erwachsene Begleiter sind zu der kostenlosen Veranstaltung willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.