Pressemitteilung upm

Experte für Reformation und lutherische Orthodoxie

Prof. Dr. Martin Brecht feiert seinen 80. Geburtstag

Münster (upm), 05. März 2012

Prof. Dr. Martin Brecht
Prof. Dr. Martin Brecht Foto: WWU

Der renommierte münstersche Kirchenhistoriker Prof. Dr. Martin Brecht feiert am Dienstag, 6. März, seinen 80. Geburtstag. Insbesondere auf den Gebieten der Erforschung der Reformation und der lutherischen Orthodoxie sowie des Pietismus erlangte er internationales Ansehen. Als Kirchenhistoriker und erfolgreicher akademischer Lehrer hat Martin Brecht sich in vielfältiger Weise verdient gemacht.

Der württembergische Pfarrerssohn studierte Evangelische Theologie in Tübingen. Danach war Martin Brecht als Dozent, Studieninspektor und Leiter am Tübinger Evangelischen Stift tätig. Mit einer Arbeit über "Die Alte Bibliothek des Tübinger Stifts in ihrem theologie- und geistesgeschichtlichen Zusammenhang" wurde er 1961 promoviert. Die 1965 in Tübingen angenommene Habilitationsschrift über "Die frühe Theologie des Johannes Brenz" öffnete ihm den Weg in das akademische Lehramt. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1997 lehrte Martin Brecht an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

In seiner dreibändigen Darstellung "Martin Luther" präsentierte Martin Brecht den Forschungsertrag einer ganzen Generation und gewichtige eigene Einzelstudien zum Leben und Werk des Reformators. Ein vorerst letztes Ergebnis seiner Schaffenskraft bildet die unlängst vorgelegte Biographie Johann Valentin Andreaes. In ähnlicher Weise bereicherte und vertiefte Martin Brecht sowohl durch akribische Detailstudien als auch durch großflächige Überblicke die Kenntnis über den Pietismus, namentlich durch die maßgebliche Autor- und Herausgeberschaft an der mehrbändigen, monumentalen "Geschichte des Pietismus" (ab 1993).

Die große Wertschätzung, die sich Brecht als Forscher wie auch als Wissenschaftsorganisator in der internationalen Fachwelt erworben hat, fand ihren Ausdruck in zwei Ehrendoktoraten, die ihm 1990 durch die Valparaiso University (Indiana/USA) und 1993 durch die Theologische Fakultät Leipzig zuteilwurden. In Anerkennung seiner Verdienste um die Luther- und die Pietismusforschung sowie die württembergische Kirchengeschichte verlieh ihm die Evangelische Landeskirche in Württemberg 1997 die Johannes-Brenz-Medaille in Silber.