Münster (upm), 22. März 2012
Der Fachbereich Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat mit dem "Hiroshima Synchrotron Radiation Center" (HiSOR) der Universität Hiroshima in Japan eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Dadurch soll der Austausch von wissenschaftlichen Informationen, aber auch von Forschern und Studierenden gefördert werden.
Prof. Dr. Markus Donath vom Physikalischen Institut der WWU hat die Vereinbarung vermittelt. Er unterhält bereits seit Jahren wissenschaftliche Kontakte zu Forschern der Universität in Hiroshima. So veröffentlichten die japanischen und deutschen Physiker vor Kurzem gemeinsame Forschungsergebnisse in der international renommierten Zeitschrift "Physical Review Letters". In dieser Arbeit berichtet das Team von der Entdeckung masseloser Elektronen mit spezifisch orientiertem magnetischem Moment an der Oberfläche des Metalls Wolfram. Die Ergebnisse sind bedeutsam für die Entwicklung von Bauteilen für die Spinelektronik. Bei diesem Forschungsgebiet soll neben der Ladung des Elektrons auch dessen magnetisches Moment als Informationsträger genutzt werden, um die Informationsspeicherung und die Informationsübertragung zu revolutionieren.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit der deutschen und japanischen Physiker beruht auf den unterschiedlichen, sich ergänzenden Messmethoden, mit denen sie ähnliche Fragestellungen bearbeiten. Neben der wissenschaftlichen Zusammenarbeit spielt auch der kulturelle Austausch eine wichtige Rolle, besonders für Studierende, die erstmals in Japan beziehungsweise in Deutschland arbeiten.