Pressemitteilung upm

Was kann, was soll Literatur?

Promotionskolleg am Germanistischen Institut der Universität Münster eröffnet

Münster (upm), 11. April 2012

Literatur? Schön und gut für ein paar entspannte Stunden, doch hat sie darüber hinaus eine Funktion? Sogar eine sehr zentrale in der Gesellschaft, meint Germanistin Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf von der Universität Münster. Ihr gelang es, von der Hans-Böckler-Stiftung das Promotionskolleg "Literaturtheorie als Theorie der Gesellschaft" einzuwerben. Es wurde heute (Mittwoch) feierlich eröffnet.

Literatur ist eine wachsame und kritische Beobachterin gesellschaftlicher Verhältnisse. Literaturtheorie wiederum setzt sich mit der Art und Weise auseinander, wie Literatur auf die Gesellschaft Bezug nimmt und dazu beiträgt, Weltwissen und Erkenntnis zu schaffen. "Wir vertreten den Anspruch, dass wir als Literaturwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen wissen, wie erzählerische Texte funktionieren, und dadurch auch die Kompetenz haben, gesellschaftliche Narrative zu verstehen", hatte Martina Wagner-Egelhaaf bereits zur erfolgreichen Einwerbung des Promotionskollegs erklärt.

Ziel ist es, die Wechselbeziehung zwischen Gesellschaft und Literatur zu erforschen und der Frage nachzugehen, ob und in welcher Hinsicht alte und neue literaturtheoretische Ansätze als Theorie der Gesellschaft verstanden werden können. Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung finanziert Stipendien für sechs Doktoranden, die drei Jahre Zeit haben, ihren innovativen Forschungsansätzen nachzugehen und zu promovieren. Zwei weitere Stipendien hat die Stiftung in Aussicht gestellt. Die Stipendiaten sind in das Promotionsprogramm der universitätsinternen Graduiertenschule „Practices of Literature" eingebunden, unter deren Dach das Promotionskolleg angesiedelt ist.

Promotionskolleg Literaturtheorie als Theorie der Gesellschaft