Pressemitteilung upm

Von Konfuzius und chemischen Reaktionen

Zwei neue Humboldt-Stipendiaten zu Gast an der WWU / Prof. Dr. Ryuichi Kogachi aus Japan und Dr. Ying-Feng Han aus China

Münster (upm), 09. Mai 2012

Prof. Dr. Ryuichi Kogachi (l.) und Dr. Ying-Feng Han
Prof. Dr. Ryuichi Kogachi (l.) und Dr. Ying-Feng Han Foto: Privat

An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) sind mit Prof. Dr. Ryuichi Kogachi aus Japan und Dr. Ying-Feng Han aus China zwei neue Stipendiaten der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zu Gast. Während Ryuichi Kogachi mit einem Stipendium für exzellente, erfahrene Wissenschaftler für ein Jahr am Institut für Sinologie und Ostasienkunde forscht, finanziert der Nachwuchswissenschaftler Ying-Feng Han mit seinem zweijährigen Postdoktorandenstipendium einen Forschungsaufenthalt am Institut für Anorganische und Analytische Chemie.

Ryuichi Kogachi von der Universität Kyoto wird als Gast des Sinologen Prof. Dr. Reinhard Emmerich ein Kommentarwerk von Kong Yingda (574-648) und anderen konfuzianischen Gelehrten zu fünf klassischen Schriften der chinesischen Literatur untersuchen, die im Konfuzianismus eine zentrale Rolle spielen. Mit Professor Kogachi ist innerhalb weniger Jahre bereits der zweite Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung aus dem weltweit renommierten "Institute for Research in Humanities" der Universität Kyoto zu Gast am Institut für Sinologie und Ostasienkunde.

Ying-Feng Han forscht in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ekkehardt Hahn. Dabei widmet er sich der Entwicklung dreidimensionaler molekularer Strukturen, die "Reaktionsräume" bilden und so chemische Reaktionen lenken können. Die Untersuchungen sollen zu neuartigen molekularen Reaktionsräumen für ausgesuchte chemische Umwandlungen führen. In der Arbeitsgruppe von Ekkehardt Hahn forschen gegenwärtig rund 30 Chemiker aus drei Kontinenten. Die Gruppe wird in diesem Jahr Gastgeber für zwei weitere Forschungspreisträger der Humboldt-Stiftung aus Taiwan und China sein.

Ryuichi Kogachi promovierte 1999 nach dem Studium der chinesischen Philosophie und Literatur an der Universität Tokyo. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am "Institute for Research in Humanities" der Universität Kyoto. Seit 2006 ist er dort Außerordentlicher Professor. Der Wissenschaftler war bereits für mehrere Forschungsaufenthalte und Lehrtätigkeiten in Taipeh (Taiwan), an verschiedenen Universitäten in China sowie in Harvard (USA).

Ying-Feng Han hat an der renommierten Fudan-Universität in Shanghai promoviert. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem Aufbau komplizierter molekularer Strukturen durch den sogenannten gerichteten Selbstaufbau. In Münster will er seine Erfahrungen auf diesem Gebiet einsetzen, um dreidimensionale molekulare Strukturen herzustellen, die nur durch Metall-Kohlenstoff Bindungen zusammengehalten werden.

Institut für Sinologie und Ostasienkunde Institut für Anorganische und Analytische Chemie