Pressemitteilung upm

Über den Tollwut-Virus und einen tollwütigen Klaus Kinski

Siebter Science Slam im Skaters Palace in Münster am 21. Mai

Münster (upm), 16. Mai 2012

Wenige Tage bevor der Patient stirbt, zeigen sich die ersten Symptome: Der Kranke hat Schluckbeschwerden, in der Folge bildet sich Schaum vorm Mund. Er entwickelt eine Wasserphobie, wird aggressiv, schreit, schlägt und beißt. Durch den Biss überträgt sich die Krankheit auf das nächste Opfer. Das Tollwut-Virus ist ein Parasit, der den Körper des Kranken zu seinen Gunsten manipuliert und damit das prominenteste Beispiel für eine Wirt-Parasit-Interaktion. Wie diese Manipulation genau funktioniert, ist bis heute nicht genau geklärt. Der Neurobiologie-Doktorand Roman Stilling hat dazu eine Hypothese aufgestellt, die er beim Science Slam am Montagabend, 21. Mai, in Münster vorstellen wird.

Als der Schauspieler Klaus Kinski vor gut 40 Jahren einen Rezitationsabend mit einer überarbeiteten Version des Neuen Testaments in Berlin abhielt, konnte das Publikum tollwut-ähnliche Symptome beobachten: Kinski bepöbelte sein Publikum und drohte einzelnen Zuschauern Peitschenschläge an, weil seine Lesung nicht auf das erhoffte Verständnis stieß. Warum Kinskis Auftritt damals völlig aus dem Ruder lief, möchte der Germanistik-Student und Lehramtsanwärter Malte Bongers mithilfe der kritischen Theorie der Gesellschaft erklären. Neben Neurobiologie und Germanstik sind analytische Chemie und Psychologie weitere Fächer, die beim siebten Science Slam in Münster auf der Bühne vertreten sein werden.

Science-Slam-Moderator Christoph Tiemann freut sich über die starken Themen dieses Slams: „Wir sind zuversichtlich, dass wir einen tollen Siegervortrag hören werden und Münster somit einen Favoriten für den regionalen Vorentscheid stellen kann." Der Vorentscheid der Region West wird im Herbst in Münster stattfinden. Der dortige Sieger wird zusammen mit den Siegern der Regionen Nord, Ost und Süd beim deutschen Science-Slam-Finale in Karlsruhe auftreten.

Bis es soweit ist, können sich die Münsteraner auf einen tollen Abend im Skaters Palace freuen, wo der Science Slam zum ersten Mal stattfindet. „Wir sind davon ausgegangen, dass der Boom irgendwann abflachen würde. Das Gegenteil ist der Fall", begründet Science-Slam-Organisator Stephan Musholt den Umzug von der Clubschiene ins Skaters Palace. Dort werden fast doppelt so viele Zuschauer den Slam mitverfolgen können.

Einlass ist um 19.30 Uhr, Beginn der Veranstaltung um 20 Uhr im Skaters Palace, Dahlweg 126. Der Eintritt kostet vier Euro, Karten sind im Vorverkauf bei Krüper, Bäckergasse 2, oder an der Abendkasse erhältlich.

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