Pressemitteilung upm

Vorbeugen statt strafen

Sammelband zur Kriminalprävention ist erschienen

Münster (upm), 24. Mai 2012

"Strafe ist eine fragwürdige und oft eher hilflose Reaktion auf delinquentes Verhalten", betont Prof. Dr. Wolfgang Bilsky vom Psychologischen Institut der Universität Münster. Sie sei außerdem meist wirkungslos, wenn zwischen Tat und Verfahren viel Zeit verstreiche. "Statt auf Strafe zu setzen, sollte man sich stärker mit den Entstehungsbedingungen delinquenten Verhaltens und mit angemesseneren Reaktionen auseinandersetzen." Wolfgang Bilsky ist Mitherausgeber des jetzt online erschienenen Sammelbandes "Kriminalprävention".

Die lange Liste kriminalpräventiver Maßnahmen, die international erprobt werden, spiegeln sich in dem Band wieder. Doch die Herausgeber warnen:"Eine undifferenzierte Förderung mutmaßlich kriminalpräventiv wirkender Projekte nach dem Gießkannenprinzip wäre im besten Fall Geldverschwendung, im ungünstigen Fall aber kontraproduktiv." Auf diese Weise könnten die Verantwortlichen zwar die Bereitschaft zur Lösung von Problemen suggerieren und damit die Öffentlichkeit beruhigen - mittel- bis langfristig sei ein solches Vorgehen allerdings eher schädlich.

Die Texte des Sammelbandes basieren auf den Vorträgen bei der 14. Fachgruppentagung Rechtspsychologie der Deutschen Gesellschaft, die im vergangenen Jahr in Münster stattgefunden hat. Zu finden ist das Buch unter http://www.springerlink.com/content/g47m0g65770h7274/?MUD=MP.

"Kriminalprävention" bei Springer