Münster (upm), 18. Juni 2012
Lässt sich die Erderwärmung umkehren? Mit welchen Mitteln könnte das gelingen? Sind die technischen Risiken zu verantworten? Die Jahrestagung des Centrums für Bioethik der Universität Münster widmet sich unter dem Titel "Lasst uns die Erde kühlen! Climate Engineering" am Freitag, 22. Juni, von 15 bis 18 Uhr diesen Fragen. Die Tagung findet im Hörsaal der Hautklinik, Von-Esmarch-Str. 58, statt.
Die globale Erderwärmung ist nach heutigem Kenntnisstand mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Menschen verursacht. Sie wird in der Hauptsache durch die Emission von Treibhausgasen bewirkt. Die Emission dieser Treibhausgase zu verringern ist seit Jahren das erklärte Ziel der Weltklimakonferenz. Allerdings gibt es unter Wissenschaftlern inzwischen ernste Zweifel daran, ob die bislang beschlossenen Maßnahmen, ihre nationale Umsetzbarkeit vorausgesetzt, tatsächlich schnell genug wirken beziehungsweise dazu ausreichen würden, um den Klimawandel aufzuhalten.
"Climate Engineering" soll die Lösung bringen: Darunter versteht man Techniken, die im großen Stil dazu führen sollen, dass sich die Erde abkühlt. So wird zum Beispiel darüber nachgedacht, die einfallende Sonnenstrahlung durch Reflektoren im Weltall oder durch das Ausbringen von Aerosolen in der Atmosphäre zu reduzieren. Ein anderer Vorschlag besteht darin, Ozeane mit Eisensulfat zu düngen, um das Algenwachstum und die damit verbundene Kohlendioxid-Aufnahme zu fördern. Was sich nach Science Fiction anhört, könnte angesichts des rasanten Klimawandels schon bald Realität werden: die rein technische Lösung des Klimaproblems.