Pressemitteilung upm

Dreimal Spitze

Staffel der Universität Münster tritt bei Münster-Triathlon an

Münster (upm), 03. Juli 2012

Daniel Westmattelmann, Frank Stuckenberg und Katrin Thiele
Daniel Westmattelmann, Frank Stuckenberg und Katrin Thiele Foto: WWU

Für Daniel Westmattelmann steht fest: "Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben." Das ist eine gute Nachricht für Prof. Dr. Bernd Strauß und Dr. Barbara Halberschmidt, beide strahlen. Denn die beiden sind Spitzensportbeauftragte der Universität Münster und Daniel Westmattelmann ist einer ihrer Schützlinge. Der 24-Jährige ist Straßenradrennfahrer und studiert gleichzeitig Betriebswirtschaftlehre an der WWU. Zu seinen größten Erfolgen zählt der zweite Platz im Teamzeitfahren bei der Universiade im vergangenen Jahr.

A propos Team: Im Team will er mit der Handballerin Katrin Thiele vom SC Greven 09 und Frank Stuckenberg vom Wadenburger Schwimmclub, für den er in der zweiten Bundesliga antritt, beim Münster-Triathlon am 8. Juli antreten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie alle drei an der Universität Münster studieren und bei dem Wettkampf den Spitzensport vertreten werden. "Durch den Triathlon haben wir Gelegenheit, mal was zusammen zu machen", erklärt Daniel Westmattelmann seine Initiative. Spaß soll es vor allem machen, aber die drei sind durchaus aussichtsreiche Kandidaten auf den Staffelsieg. Denn Daniel Westmattelmanns Spezialdisziplin ist das Zeitfahren, die 40 Kilometer beim Triathlon sind also eine willkommene Gelegenheit für ein Zusatztraining. Handballerin Thiele wird zehn Kilometer laufen, Frank Stuckenberg die 1,5 Kilometer im Kanal schwimmen.

34 Spitzensportler studieren derzeit an der Universität Münster. Betreut werden außerdem zehn Abiturienten sowie Schüler des Sportinternates Münster, fünf Trainer und sieben Vereine. Aber was ist Spitzensport eigentlich? "Spitzensportler sind für uns zunächst einmal all jene, die einem A-, B- oder C-Kader des Deutschen Olympischen Sportbundes angehören", erklärt Bernd Strauß. "Aber wir nehmen in unser Spitzensportprogramm natürlich alle Sportler auf, die hinsichtlich dieses hohen leistungssportlichen Niveaus als äquivalent zu betrachten sind. Diese Spitzensportler haben dann auch alle Vorteile des Spitzensportprogramms der WWU wie die Kaderathleten - soweit das rechtlich möglich ist.

Denn nicht für alle Sportarten ließe sich das so einfach mit dem Kaderstatus handhaben. Ein Beispiel dafür ist die Sport- und Geographie-Studierende Ines Bathen vom USC Münster, die als Bundesligaspielerin natürlich Spitzensportlerin ist, aber zurzeit keinem Kader angehört. Daniel Westmattelmann hat eine Profilizenz und fährt für das Team Eddy Merckx-Indeland - im Radsport aber gibt es keine Kader.

Spitzensportler zu sein, bringt viele Belastungen mit sich. 60 bis 70 Tage im Jahr ist Daniel Westmattelmann bei Rennen unterwegs und kann deshalb nicht regelmäßig an Übungen und Prüfungen teilnehmen. Die Bayern-Rundfahrt beispielsweise fiel genau in die Klausurphase. "Die Flexibilisierung von Prüfungen ist ganz wichtig für die Sportler", sagt Bernd Strauß und Daniel Westmattelmann ergänzt: "Es ist einfach leichter, wenn Prof. Strauß die Kollegen bittet, dass ich eine Klausur nachschreiben kann als wenn ich das versuche." Schon bei der Einschreibung werden die Atlethen unterstützt, auch bei der Vergabe von Wohnheimplätzen werden sie bevorzugt. Außerdem bekommen sie auf Wunsch Spezialernährung in der Mensa und durch das Spitzensport-Team den Kontakt untereinander.

"Wir bieten den Sportlern kein Studium light, sondern ein Studium à la carte", betont Barbara Halberschmidt. Den Studierenden werde die Leistung nicht erlassen, sie könne aber flexibler erbracht werden.  "Das Studium hat im Zweifelsfall immer Priorität", sagt Daniel Westmattelmann. "Mir würde etwas fehlen, wenn ich nur Rad fahren würde, ich brauche auch etwas für den Kopf. Und der Zusammenhalt mit den Kommilitonen ist mir sehr wichtig, die bringen mich immer wieder auf den Boden zurück."  Aber es kann auch mal passieren, dass der Radfahrer von einem Rennen in Mexiko wiederkommt und am nächsten Tag eine Klausur schreiben muss: "Ich hatte so einen Jetlag, dass ich genau wusste, dass ich die Klausur verhaue. Zum Glück war es noch eine 4, so dass ich sie nicht nachschreiben musste."

Barbara Halberschmidt beobachtet immer wieder, dass gerade die Studierenden, die Studium und Leistungssport miteinander verbinden, besonders gut organisiert sind: "Die Tugenden, die beim Sport wichtig sind wie Disziplin und Durchhaltevermögen helfen auch im Studium." Und trotz aller Mühen sieht Bernd Strauß eine Win-win-Situation zwischen Studierenden und Hochschule: "Die Studierenden können Topleistungen im Studium mit Topleistungen im Sport kombinieren und die Fachbereiche und Institute können von dem Ruhm ihrer Sportler profitieren."

Ob das auch nach dem Münster-Triathlon der Fall ist, wird sich am Sonntag gegen 14 Uhr zeigen. Dann wird die erste Staffel im Ziel am Stadtwerkeplatz erwartet - es spricht einiges dafür, dass es das WWU-Team sein wird.

Spitzensport an der Universität Münster