Pressemitteilung upm

Optische Chips für die Computer von morgen

Physikstudent aus Indien forscht in Arbeitsgruppe "Nichtlineare Photonik" an der Uni Münster

Münster (upm), 06. Juli 2012

Physikstudent Utkarsh Patel
Physikstudent Utkarsh Patel Foto: WWU

Um den herausragenden Studenten bei seiner Arbeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) finanziell unterstützen zu können, hat seine indische Heimatuniversität eigens ein Austauschprogramm ins Leben gerufen. Dank dieser Förderung ist der Physikstudent Utkarsh Patel nun zu Gast am Institut für Angewandte Physik der WWU: Der 23-jährige Masterstudent vom "Indian Sardar Vallabhbhai National Institute of Technology" in Surat, Indien, forscht in den kommenden sechs Monaten in der Arbeitsgruppe "Nichtlineare Photonik" von Prof. Dr. Cornelia Denz. Sein Forschungsschwerpunkt ist eine neue und vielseitig anwendbare Technologie zur Erzeugung optischer Chips.

Diese Technologie ist das Steckenpferd der münsterschen Gastgeber. Mithilfe unvorstellbar kurzer Laserpulse, die nur etwa eine Billiardstel Sekunde dauern, können Forscher in verschiedenen Materialien winzige dreidimensionale Strukturen erzeugen. Diese Strukturen liegen in der Größenordnung einiger Milliardstel Meter. Die derart strukturierten Materialien können beispielsweise Licht lenken, ein- und ausschalten oder auch verlangsamen. So entstehen Bauteile für die "Computer von morgen" – also für Rechner, die nicht wie heute üblich mit elektronischen Bauteilen arbeiten, sondern mit optischen.

Ein Vorteil dieser Zukunftstechnik ist beispielsweise die deutlich schnellere Datenübertragung und die Integration mehrerer photonischer Bauteile auf einem Chip. Die Arbeitsgruppe von Cornelia Denz verwendet dazu das neuartige Material Lithiumniobat. Dieses Material ist bei der Herstellung optischer Chips besonders vielseitig einsetzbar, weil seine Eigenschaften reversibel veränderbar sind.

AG "Nichtlineare Photonik"