Pressemitteilung upm

Breaking News oder Flop

Wirtschaftsinformatiker Stefan Stieglitz untersucht, welche Themen oft getwittert werden / 138.000 Euro von der DFG

Münster (upm), 31. Juli 2012

Prof. Dr. Stefan Stieglitz
Prof. Dr. Stefan Stieglitz Foto: WWU - Wirtschaftsinformatik

Twitter ist kürzer, direkter, knackiger und bisweilen auch inhaltlich härter als andere internetbasierte Infos. Zudem: Die Kommunikation ist offener und wird nicht zentral gesteuert, wie dies in "alten" Medien der Fall ist. Prof. Dr. Stefan Stieglitz, Wirtschaftsinformatiker der Universität Münster, und der Münchner Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Christoph Neuberger verfolgen in mehreren Forschungsprojekten das Ziel, Akteure, Strukturen und Prozesse der öffentlichen Kommunikation in Social Media im Internet zu analysieren.

Bei dem neuen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 138.000 Euro für Münster geförderten Projekt "Themendynamik der öffentlichen Kommunikation im Internet" wird in erster Linie der "Microblogging-Dienst" Twitter untersucht. Themendynamik bedeutet die Verbreitung und Behandlung eines Themas, für dessen Beobachtung die Transparenz und Netzwerkstruktur des Internets günstige Voraussetzungen bietet.

"Wir wollen wissen, warum und wie aus einer Nachricht via Twitter eine 'Breaking News' oder ein Flop wird", erläutert Stefan Stieglitz. Während der Wirtschaftsinformatiker die technischen Wege im Blick hat, schaut Christoph Neuberger auf die Inhalte: "Durch die Unterstützung von Seiten der Informatik können wir viel umfassender Themenmuster beobachten", sagt der Kommunikationswissenschaftler, der bis 2011 an der Uni Münster lehrte und forschte.

Für die Analyse der Themendynamik stehen noch keine ausgearbeiteten Theorien, Methoden und Analyseinstrumente zur Verfügung. Daher ist in dem auf insgesamt drei Jahre angelegten Projekt eine Kombination aus einer automatisierten Netzwerk- und Wortanalyse sowie einer Inhaltsanalyse geplant. Damit wollen die Forscher in drei Themenbereichen "aufkeimende" Einzelthemen verfolgen. Als Ziel möchten sie einerseits Erkenntnisse über die Teilnahme der Menschen und die Umgehung des Journalismus gewinnen und andererseits die Möglichkeiten untersuchen, auf Themenverläufe Einfluss zu nehmen.

Prof. Dr. Stefan Stieglitz / Uni Münster Prof. Dr. Christoph Neuberger / Uni München