Pressemitteilung upm

Wie sicher sind unsere Städte?

Politikwissenschaftler der Universität Münster beenden Verbundprojekt "KoSiPol" / Symposium am 11. September in Bonn

Münster (upm), 28. August 2012

Geht es um Kriminalitätsprävention, gibt es in deutschen Städten viele, aber sehr unterschiedliche Angebote und teils sehr kommunal-spezifische Vorgehensweisen, um die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Menschen zu verbessern. Die Zusammenarbeit von Polizei und Kommunalverwaltung mit anderen Gruppierungen, zum Beispiel der Sozialarbeit, der Justiz oder Opferschutzvereinigungen hat hierbei besondere Bedeutung.

Das ist ein Ergebnis des von Politikwissenschaftlern der Universität Münster geleiteten Projektes "Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt" ("KoSiPol"), welches den Zustand und mögliche Zukunftsperspektiven von kriminalpräventiven Gremien exemplarisch in 16 deutschen Städten untersucht hat. Die genauen Ergebnisse werden am 11. September bei einem Abschluss-Symposium in Bonn vorgestellt.

Bei der soziologisch-kriminologischen und politikwissenschaftlichen Analyse, die das Bundesforschungsministerium mit insgesamt rund 500.000 Euro förderte, kam unter anderem heraus, dass die Sicherheitsgremien in den Städten sehr individuell geprägt sind, also stark vom Engagement ihrer Mitglieder leben. "Die Kraft Einzelner ist der Motor der Gremien", so die Wissenschaftler.

Allerdings: Durch bisweilen unsystematisches und sporadisches Vorgehen seien eine breite Aufklärung in der Gesamtbevölkerung und eine Übertragbarkeit auf andere Städte schwierig. Daher wäre eine intensivere Darstellung der Aktivitäten förderlich für das Sicherheitsempfinden in der jeweiligen Kommune. Vorbildhafte Ansätze müssten noch stärker bekannt gemacht werden. Kurzum: "Die Praxis kooperativer Sicherheitspolitik bietet trotz ihrer langjährigen Existenz und stetigen Weiterentwicklung also durchaus noch Optimierungspotenzial."

In der Studie wurden die örtlichen Strukturen auf den Feldern "Jugendliche als Täter und Opfer", "Häusliche Gewalt, "Sucht und Drogen" sowie "Präsenz von Polizei und Sicherheitsdiensten" untersucht. Hintergrund war, dass es früher oft eine alleinige Zuständigkeit öffentlicher Institutionen und Behörden gab, heute hingegen vermehrt Kooperationen oder kommunale Partnerschaften, wie Kriminalpräventiven Räten, etwa mit privaten Sicherheitsdiensten oder bürgerschaftlichen Beteiligungen anzutreffen sind.

An dem auf rund zwei Jahre angelegten Verbundprojekt "KoSiPol" waren neben der Uni Münster auch die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, die Universität Greifswald, die Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung sowie das Europäische Zentrum für Kriminalprävention e.V. Münster beteiligt.

Projekt "KoSiPol"