Pressemitteilung upm

Lebensnotwendig und schädlich

Lebensmittelchemikerin Dr. Julia Bornhorst erhält Josef-Schormüller-Stipendium der Gesellschaft Deutscher Chemiker

Münster (upm), 11. September 2012

Dr. Julia Bornhorst
Dr. Julia Bornhorst Foto: WWU

Auf den Spuren eines lebensnotwendigen, potenziell aber auch schädlichen Spurenelements: Dr. Julia Bornhorst vom Institut für Lebensmittelchemie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat ein Josef-Schormüller-Stipendium der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) erhalten. Mit dieser Auszeichnung fördert die GDCh herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchs insbesondere durch Forschungsaufenthalte im Ausland. Das Stipendium ist mit 10.000 Euro dotiert.

Während ihrer Promotion in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Tanja Schwerdtle am Institut für Lebensmittelchemie der WWU hat die 28-Jährige sich damit auseinandergesetzt, inwiefern das lebensnotwendige Spurenelement Mangan bei zu hoher Dosierung Nervenzellen schädigen, also neurotoxisch wirken kann. Wissenschaftler vermuten, dass Mangan in zu hohen Dosen zu Symptomen ähnlich der Parkinson-Erkrankung führen kann, beispielsweise Muskelzittern und verlangsamte Bewegungen.

Der Mechanismus der durch Mangan ausgelösten Neurotoxizität ist bis heute nicht geklärt. In ihrer Dissertation konnte Julia Bornhorst jedoch anhand von Zellkultur-Modellen zeigen, wie Mangan in das zentrale Nervensystem gelangt und an welchen Stellen Mangan auf Zellen von Lunge und Gehirn einwirkt. Im Rahmen des Stipendiums will sie am "Vanderbilt University Medical Center" in Nashville, Tennessee (USA) weitere Einblicke in die möglichen zugrunde liegenden Mechanismen der Mangan-vermittelten Neurotoxizität erhalten. Unter anderem wird sie in ihrem Gastlabor Untersuchungen am Fadenwurm Caenorhabditis elegans durchführen, um mögliche Wechselwirkungen zwischen bestimmten Genen und Mangan zu untersuchen.

Julia Bornhorst hat Lebensmittelchemie an der Universität Münster studiert und anschließend dort promoviert. Sie war Stipendiatin der "NRW Graduate School of Chemistry". Mit dem Josef-Schormüller-Stipendium tritt sie in die Fußstapfen erfahrener Lebensmittelchemikerinnen und -chemiker an der WWU. So haben unter anderem Prof. Dr. Tanja Schwerdtle und ihr münsterscher Fachkollege Prof. Dr. Hans-Ulrich Humpf auch einst ein Josef-Schormüller-Stipendium erhalten.

Die Preisverleihung erfolgte am Dienstag, 11. September, im Rahmen einer Festsitzung beim 41. Deutschen Lebensmittelchemikertag der GDCh an der Universität Münster. Neben Dr. Julia Bornhorst erhielt auch Dr. Michael Hellwig aus Dresden ein Joseph-Schormüller-Stipendium.

AG Prof. Schwerdtle / Institut für Lebensmittelchemie Forschung A-Z/Dr. Julia Bornhorst