Pressemitteilung upm

RWTÜV-Stiftung fördert erste Juniorprofessur für IT-Recht

Juristin Dr. Franziska Böhm tritt zum 1. Oktober an der Universität Münster an

Münster (upm), 27. September 2012

Prof. Dr. Thomas Hoeren (l.), Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (2.v.r.) und Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob ehrten Dr. Franziska Böhm, die die erste Juniorprofessur in IT-Recht an der Universität Münster antritt.
Prof. Dr. Thomas Hoeren (l.), Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles (2.v.r.) und Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob ehrten Dr. Franziska Böhm, die die erste Juniorprofessur in IT-Recht an der Universität Münster antritt. Foto: WWU - Peter Grewer

Die Inhaberin der bundesweit ersten Juniorprofessur für IT-Recht, Dr. Franziska Böhm, tritt zum 1. Oktober ihre Stelle an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) an. IT (Informationstechnologie) ist eine der Schlüsseltechnologien für die weltweite Wirtschaft. Rechtliche Fragen jedoch sind bislang weitgehend ungeklärt. Das ist der wichtigste Grund für die RWTÜV-Stiftung, den Aufbau dieses rechtlichen Forschungsgebietes für sechs Jahre finanziell zu unterstützen. Betreut wird Franziska Böhm auf ihrem Weg zur Habilitation von Prof. Dr. Thomas Hoeren, dem Leiter des Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht der WWU.

"Studien zeigen, dass geschätzt 80 Prozent aller größeren IT-Projekte, vor allem bei der Softwareentwicklung, scheitern", erläutert Thomas Hoeren die Ausgangslage. "Ursächlich dafür ist, dass weder Auftraggeber noch Auftragnehmer bei Abschluss des Vertrages wissen, was genau bei einer solchen Entwicklungsaufgabe auf sie zukommt. In diesen Fällen hilft das 100 Jahre alte Werkvertragsrecht nicht weiter." Franziska Böhms Aufgabe wird es sein, für komplexe zivilrechtliche Verträge wie diese ein passendes rechtliches Rahmengerüst zu entwickeln.

Die Berufungskommission der Universität Münster entschied sich unter einer Vielzahl von herausragenden Bewerbern und Bewerberinnen für die 32-jährige Juristin. Franziska Böhm hat an der Universität Luxemburg zum Thema "Information Sharing and Data Protection" promoviert und im Anschluss seit 2011 jeweils zu 50 Prozent an der Universität  Luxemburg und bei der luxemburgischen Datenschutzbehörde gearbeitet, wo sie sich interdisziplinären Aufgaben im Bereich des Datenschutzes und des Informationsrechts widmete. "Wir freuen uns als RWTÜV-Stiftung", betont der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob, "dass sich mit Frau Dr. Böhm eine Kandidatin durchgesetzt hat, die auch bereits erste internationale Erfahrungen mit der Aufgabenstellung aufweisen kann. Denn Informationstechnologie macht nicht an Landesgrenzen halt. Das gilt es ganz sicher auch bei rechtlichen Fragestellungen zu berücksichtigen." Franziska Böhm wird neben der eigentlichen Forschungsarbeit ab dem kommenden Wintersemester auch in die Lehrtätigkeit des Instituts von Thomas Hoeren eingebunden.

Über die RWTÜV-Stiftung

Der Rheinisch-Westfälische Technische Überwachungsverein e. V. (RWTÜV) gründete die Stiftung im Jahr 2007. Stiftungszweck ist die "Förderung von Forschung und Wissenschaft auf den Gebieten Sicherheit, Technik und Umwelt". Mittlerweile unterstützt die RWTÜV-Stiftung an allen namhaften nordrhein-westfälischen Hochschulen Forschungsprojekte, deren Spektrum von der Nanotechnologie bis zur bildgebenden medizinischen Diagnostik reicht.

Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht RWTÜV-Stiftung