Pressemitteilung upm

Selbstbestimmt in der Medizin?

Konferenz der Kollegforschergruppe zu Medizinethik und Biopolitik beschäftigt sich mit Autonomie / 18.-20. Oktober

Münster (upm), 09. Oktober 2012

Dem Respekt vor der Selbstbestimmtheit (Autonomie) kommt in der biomedizinischen Ethik eine zentrale Rolle zu. Zum Umgang damit hat es in der Philosophie in den letzten zwei Jahrzehnten eine breite Debatte gegeben, vor allem um den Autonomiebegriff. Bei einer Fachkonferenz der Kollegforschergruppe "Theoretische Grundlagen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik" der Universität Münster vom 18. bis 20. Oktober wird daher auch diskutiert, welche Autonomiekonzeptionen mittlerweile vorliegen und mit welcher Kritik diese konfrontiert werden. Die Kollegforschergruppe in Münster wird mitgetragen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und besteht aus einem interdisziplinären Expertengremium aus Philosophie, Politikwissenschaft, Medizin und Rechtswissenschaft.

Innerhalb der langjährigen Debatte sind auf der Grundlage einer Kritik an Konzeptionen von Autonomie diverse Entwürfe vorgelegt worden, in denen der physische Zustand und das soziale Netz von Menschen stärker berücksichtigt wird. Bei der Konferenz sind neben Vorträgen von Experten aus den USA und aus Australien auch zwei Mitglieder der Kollegforschergruppe, Jurist Prof. Dr. Thomas Gutmann und Medizinerin Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, von der Universität Münster mit Beiträgen vertreten.

Zum Auftakt der Konferenz spricht am Donnerstag, 18. Oktober, Prof. James F. Childress, Fellow der Kollegforschergruppe, in einem öffentlichen und englischsprachigen Vortrag über "Respecting Autonomy in Bioethics: Do We Need a Thicker Concept of Autonomy?". Der Philosoph und Theologe gehört weltweit zu den renommiertesten Medizinethikern. Die Veranstaltung findet im Erbdrostenhof, Salzstraße 38, statt und beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Fachkonferenz Flyer mit Programm der Fachkonferenz Professor James F. Childress