Pressemitteilung upm

"Wie im Bienenschwarm"

Mehrere Tausend Erstsemester nehmen an der offiziellen Begrüßung im Hörsaalgebäude teil

Münster (upm), 10. Oktober 2012

Mehrere Tausend Erstsemester kamen in zwei Etappen zur offiziellen Begrüßung ins Hörsaalgebäude am Mittwoch. Matthias Waschek (2.v.r.) nahm mit mehreren BWL-Kommilitonen teil.
Mehrere Tausend Erstsemester kamen in zwei Etappen zur offiziellen Begrüßung ins Hörsaalgebäude am Mittwoch. Matthias Waschek (2.v.r.) nahm mit mehreren BWL-Kommilitonen teil. Foto: WWU - Kristin Woltering

"Das ist hier wie im Bienenschwarm, ich hoffe, wir kommen überhaupt noch rein." Matthias Waschek aus Minden ist einer der rund 5400 Erstsemester an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und wartet darauf, mit seinen vier Freunden in das Hörsaalgebäude am Schlossplatz zu kommen. Dort findet heute die offizielle Begrüßung der Erstsemester statt. Drinnen ist Musik, es ist warm und es riecht nach Kaffee. "Ich habe noch nicht gefrühstückt. Ein Kaffee wäre jetzt ein Traum." Leider sind die Jungs spät dran. Der Hörsaal H1 ist bereits voll. "Lasst uns ins Obergeschoss gehen, da gibt es eine Leinwand, dann sind wir auch dabei", schlagen seine vier neuen Kommilitonen vor. Alle Fünf studieren Betriebswirtschaftslehre.

Matthias informiert sich aber noch schnell beim Hochschulsport-Team, das im Foyer einen Informationsstand aufgebaut hat. "Ich habe ein Rennrad zu Hause und würde gern einen Kurs machen, geht das?", fragt er einen jungen Mann im blauen T-Shirt. "Der Basiskurs findet samstags um 11 Uhr statt. Nächste Woche Montag geht es los", erklärt Tim Seulen, Abteilungsleiter Wettkampfsport beim Hochschulsport Münster. Jetzt aber Beeilung. Die Jungs sind schon oben, sie haben Matthias einen Platz freigehalten.

Pünktlich um 10 Uhr beginnt die Veranstaltung mit zwei Moderatoren vom Campusradio "Radio Q" und der persönlichen Ansprache von Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles. "Das Leben ist entsagungsvoll. Erst ist man I-Dötzchen in der Schule, und dann rackert man sich hoch, um jetzt wieder Ersti an der Universität zu sein." Lachen im Saal. Matthias zückt sein Smartphone. Er macht ein Bild − auch wenn es nur eine Leinwand ist, die er fotografiert. Die Rektorin bekommt er wahrscheinlich nicht jeden Tag zu Gesicht.

Zwei Plätze weiter sitzt ein Mädchen. "Ich bin Lil", sagt sie zu Matthias. "Ich mache in Münster mein Zweitstudium in Germanistik und katholischer Theologie auf Lehramt. Ich war vorher an der Universität Kassel", erklärt sie. "Und wie ist es dort so?", fragt er. "Viele leben dort gar nicht in der Stadt. Sobald die Vorlesung zu Ende ist, fahren sie zurück nach Hause. Da war ich abends oft allein. Hier in Münster gibt es ein richtig schönes Studentenleben." Auf der Bühne stellt sich gerade die "Führungsriege" der Universität, das Rektorat, vor. Neben den grünen Ersti-Taschen gibt es einen Sattelschutz für das eigene Fahrrad. Plötzlich setzt sich die Rektorin den Sattelschutz auf den Kopf. "Die Frau ist ja cool drauf", meint Matthias.

Beeindruckt ist er auch von der Vorstellung der Schauspieler vom Theater Münster. Zwei Jungs laufen durch die Reihen im Hörsaal und auf die Bühne und stellen in Ausschnitten das Stück "Die Räuber" von Friedrich Schiller vor. Zusammen wollen die beiden Studenten eine Räuberbande gründen. Jetzt wird es sportlich. Der asiatische Thai-Chi-Lehrer Dong-Hyeon Yun fordert die Erstis auf, aufzustehen und Entspannungsübungen mitzumachen. "Ich bin nicht so gelenkig!", meint Matthias Waschek. Auch die anderen haben Probleme, den 'weißen Kranich' auf einem Bein nachzumachen, ohne umzufallen, sie müssen lachen. "Hat Spaß gemacht heute", meint Matthias. "Jetzt kann es losgehen. Heute Abend ist eine große Erstsemesterparty für uns Wiwis, und mein Stundenplan für die nächsten Wochen steht. Ich bin froh, Ersti zu sein!"