Frontfrau Alma Vomastek von The Hourglass Foto: WWU
Münster (upm), 22. Oktober 2012
Ungewohnte Töne werden am 22. November aus dem größten Hörsaal der Mathematik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) schallen. Statt Formeln und Zahlen gibt es Musik. Die rumänische Symphonic-Metal-Band "The Hourglass" und die belgische Rock-Band "Murky Red" geben an der Universität ein gemeinsames Konzert. "Ich glaube, das sind beides Bands mit einer großen Zukunft, die wir in ein paar Jahren auf keinen Fall mehr buchen könnten", meint Prof. Dr. Christopher Deninger vom Mathematischen Institut. Er hat die beiden Bands ausgewählt und gemeinsam mit der Fachschaft Mathematik und Informatik eingeladen, welche die Veranstaltung organisiert.
"Damit so ein Konzert richtig genial klingt, braucht man eine vernünftige Halle", betont er. "Oder unseren Mathe-Hörsaal". Der sei akustisch bestens geeignet, allerdings bedürfe es aufwendiger technischer Vorbereitungen. Eine sechs Meter hohe und zwölf Meter breite Traverse mit Lautsprechern und Scheinwerfern soll für den richtigen Klang und die passende Konzertatmosphäre sorgen. "Das war die Idee des Veranstaltungstechnikers Markus Lüke. Den hat das Akustik-Problem richtig gefesselt. Der Sound kommt beim Konzert von oben, nicht wie sonst im Hörsaal von unten, denn dann würde er von den ersten Bankreihen wieder zurückprallen."
Mathestudent Timo Boateng vom Fachschafts-Team erinnert sich an den Moment, als Christopher Deninger die Studierenden um Unterstützung bei der Organisation bat. "Wir waren alle sehr überrascht von diesem ungewöhnlichen Anliegen. Es klang interessant, aber auch etwas abenteuerlich, ein solches Konzert in unserem Hörsaal durchzuführen. Wir waren uns aber sofort einig, dass wir die Veranstaltung gerne unterstützen. Vor allem auch, weil Professor Deninger das Ganze mit unglaublich viel Herzblut vorgetragen hat."
Auch von den anderen Professoren des Fachbereichs werde er nach Kräften unterstützt, betont Christopher Deninger. Einige hätten sogar ihre Lehrveranstaltungen in den Tagen vor dem Konzert in andere Hörsäle verlegt, um Platz für die Aufbauarbeiten zu machen. "Trotzdem ist mir etwas mulmig vor dem Soundcheck", meint er, "das wird ganz schön laut, und vermutlich hört man es trotz geschlossener Türen noch in den Nachbarhörsälen. Mal sehen, was die Kollegenschaft dann sagt".
Christopher Deninger, der erst vor einigen Jahren zum Metal-Fan wurde und seither neben der Mathematik eine zweite Leidenschaft hat, kennt die Band "The Hourglass" schon seit ihrer Gründung. "Die Sängerin Alma ist ein dramatischer Sopran mit einer Powerstimme", meint er. "Die dramatischen Soprane übertönen in der Oper oft das Orchester." Die zweite Band, "Murky Red", hat der Mathematiker durch einen Zufall im Internet entdeckt. "Ich habe gedacht: Wow, die haben den Rock neu erfunden. So eine fantastischer Sound, toller rauer Gesang und wunderbare melodische Gitarrensoli." In den Charts der Online-Plattform "ReverbNation" hätten sich beide Bands in den letzten Monaten enorm nach oben gearbeitet. Von Hunderten von Bands sei "Murky Red" jetzt die Nummer drei in Belgien in der Sparte "Rock" und "The Hourglass" die Nummer zwei in Rumänien in "Metal".
470 Personen passen in den Hörsaal. Christopher Deninger und das Team der Fachschaft rechnen mit einem gut besuchten Konzert. Neben den Studierenden sind natürlich auch alle anderen Rock- und Metal-Fans herzlich willkommen. Tickets gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Krüper (Frauenstraße 42 und Mensa II) sowie in der Fachschaft Mathematik und Informatik am Orléans-Ring 10. Bis zum 1. November kosten die Karten 6, danach 8 Euro. Das Konzert beginnt am Donnerstag, 22. November, um 20 Uhr im Hörsaal M1, Einsteinstraße 62. Einlass und Getränkeausschank ist ab 19 Uhr.
Weitere Informationen:
"The Hourglass" um Frontfrau Alma Vomastek (Sängerin und Komponistin) wurde 2010 in Rumänien gegründet. Die Band verbindet nach eigenen Angaben Elemente des melodischen Symphonic Metal mit Industrial Sounds und einer dramatischen Sopranstimme. Sie wird beeinflusst von Bands wie Therion und Haggard.
"Murky Red" um Sänger, Komponist und Gitarrist Stef Flaming wurde – ebenfalls 2010 – in Belgien gegründet. Die Gruppe vereint Einflüsse verschiedener Rock-Richtungen und Bands, darunter Pink Floyd, Led Zeppelin und Dire Straits.
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