Pressemitteilung upm

"Eine Bereicherung der Bibliothek"

Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie erhält Bücher und Zeitschriften aus dem Nachlass von Justus Meyer

Münster (upm), 30. Oktober 2012

Justus Meyer (1913-2011)
Justus Meyer (1913-2011) Foto: privat

Das Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie der Universität Münster hat eine Sammlung von rund 200 Büchern und Zeitschriften geschenkt bekommen. Die zum Teil sehr seltenen Bände stammen aus dem Nachlass von Justus Meyer, der als engagierter Streiter für die christlich-jüdische und deutsch-israelische Verständigung galt. Seine Witwe Edith Meyer aus Bielefeld und Tochter Dinah übergaben die Sammlung an Mitarbeiter des Instituts. "Wir danken der Familie Meyer sehr. Die großzügige Bücherspende mit ihrem Schwerpunkt auf der Archäologie des Nahen Ostens ist eine geschätzte Bereicherung unserer Bibliothek", betont Institutsleiter Prof. Dr. Dieter Salzmann.

Justus Meyer wurde 1913 als Sohn einer christlichen Mutter und eines jüdischen Vaters in Rheda im heutigen Osten Nordrhein-Westfalens geboren. Gemeinsam mit Eltern und Geschwistern wanderte er 1937 nach Palästina aus, um dem nationalsozialistischen Rassenwahn zu entgehen. Die Familie ließ sich in der von deutschen Siedlern gegründeten Ortschaft Nahariya an der Mittelmeerküste im Norden Israels nieder. Die archäologischen Relikte aus der byzantinischen Periode und der Kreuzfahrerzeit in dieser Region weckten in Justus Meyer das Interesse für die Archäologie, welche sein ganzes weiteres Leben prägte. So nahm er an zahlreichen Ausgrabungen in Israel teil und führte selbst auch eigene Projekte durch. Auf ihn geht die Einrichtung eines Archäologischen Museums im Rathaus von Nahariya zurück. Daneben gründete er politische und literarische Zirkel, die zu Anziehungspunkten für jüdische Intellektuelle auch aus Deutschland wurden. 1981 kehrte Justus Meyer mit Ehefrau Edith und Tochter Dinah aus Israel nach Ostwestfalen zurück, wo er sich bis zu seinem Tode im Jahre 2011 für den deutsch-israelischen Dialog einsetzte. Die Städtepartnerschaft zwischen Bielefeld und Nahariya hat er mitbegründet.

Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie