Pressemitteilung upm

Heitfeld-Preise verliehen

Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Münster zeichnet herausragende Absolventen aus

Münster (upm), 06. November 2012

Reihe vorn: Dr. Silke Mechernich, Dekan Prof. Dr. Hans Kerp, Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles, Dr. Katherine Russell Bermingham und Dominik Wesche; hinten: Prof. Dr. Harald Strauß und Dr. Michael Heitfeld (v. l.)
Reihe vorn: Dr. Silke Mechernich, Dekan Prof. Dr. Hans Kerp, Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles, Dr. Katherine Russell Bermingham und Dominik Wesche; hinten: Prof. Dr. Harald Strauß und Dr. Michael Heitfeld (v. l.) Foto: WWU - Peter Grewer

Zum elften Mal hat das Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Münster heute (6. November) zur Verleihung der "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Preise" der gleichnamigen Stiftung eingeladen. Dr. Katherine Russell Bermingham und Dr. Silke Mechernich wurden für ihre Doktorarbeiten ausgezeichnet und erhielten jeweils 1250 Euro. Dominik Wesche nahm einen mit 500 Euro dotierten Preis für seine Masterarbeit entgegen. Der Dekan des Fachbereichs Geowissenschaften, Prof. Dr. Hans Kerp, überreichte die Auszeichnungen im Rahmen einer Feierstunde im Schlossgarten-Café.

Dominik Wesche widmete sich in seiner Masterarbeit der Erfassung von natürlich austretendem Methan im östlichen Ruhrgebiet. Dieses brennbare Gas kann in geschlossenen Räumen explosive Gasgemische bilden und stellt daher ein massives Gefahrenpotenzial dar. Er konnte nachweisen, dass das Gas, welches bei der Entstehung der Steinkohle gebildet wurde, über Schwächezonen des Untergrundes an die Erdoberfläche aufsteigt. Auf Grundlage seiner Arbeiten wurden Gefahrenbereiche kartiert und ausgewiesen, die der Stadt Hamm maßgeblich für die Gefährdungsabschätzung dienen.

Die Planeten des Sonnensystems unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung. Beispielsweise bestehen Erde und Mars vor allem aus Gestein, während Jupiter und Saturn im Wesentlichen gasförmig sind. Katherine Russell Bermingham untersuchte in ihrer Doktorarbeit, wie diese Unterschiede zustande kommen. Dazu bestimmte sie Barium- und Kalzium-Vorkommen in Meteoriten verschiedener Herkunft. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei der Entstehung des Sonnensystems Material von Sternen unterschiedlicher Herkunft sehr effizient gemischt wurde, sodass sich das Material gleichmäßig verteilte. Vermutlich, so ihr Fazit, ist die chemische Heterogenität der Planeten daher hauptsächlich auf unterschiedliche Temperaturprofile während der Planetenentstehung zurückzuführen.

Silke Mechernich, geb. Schmidt, untersuchte in ihrer Doktorarbeit Bewegungsraten und Erdbeben am Ostrand der Anden nahe der Millionenstadt Mendoza, Argentinien. Sie bestimmte verschiedene Bewegungsraten in  Raum und  Zeit und belegte so, dass sich nahezu die gesamte Verformung an zwei untersuchten Überschiebungen (tektonischen Verwerfungen) konzentriert und sich nicht wie in anderen Gebirgen über eine ganze Bergkette verteilt. Des Weiteren rekonstruierte sie die Erdbebenaktivität auf den Überschiebungen in den vergangenen 12.000 Jahren. Dabei erkannte sie, dass wiederholt starke Erdbeben auftraten, deren Vorkommen auch in Zukunft zu erwarten ist.