Pressemitteilung upm

An den Haaren herbeigezogen

Archäologisches Museum lädt zu Sonntagsvorträgen ein / Frisuren in der Antike sind Thema im November

Münster (upm), 02. November 2012

Gipsabguss eines Porträts der Kaiserin Livia aus dem Fayum-Becken in Ägypten (Anfang 1. Jh. n. Chr.), im Vordergrund eine Terrakotte aus Boiotien in Griechenland (500-480 v. Chr.)
Gipsabguss eines Porträts der Kaiserin Livia aus dem Fayum-Becken in Ägypten (Anfang 1. Jh. n. Chr.), im Vordergrund eine Terrakotte aus Boiotien in Griechenland (500-480 v. Chr.) Foto: WWU/Archäologisches Museum

Das Haar des Menschen kann auf unendlich viele Weisen gestaltet werden. Im Fernsehen, im Internet und in Zeitschriften begegnet man täglich den neuesten Trends und Styling-Tipps. Haare können lang oder kurz geschnitten werden, verlängert, geknotet, geflochten, gefärbt oder mit Gel, Pomade und Haarspray in die gewünschte Form gebracht werden. Mode und Zeitgeschmack sind jedoch kein Phänomen unserer Tage.

Auch in der Antike kam dem Haar eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Gepflegtes Haar stand für Vitalität und Kraft. Den Göttern das eigene Haar zu weihen, galt daher als großes Opfer. Auch konnte mit einer Frisur das Alter, die Herkunft, der Beruf oder der gesellschaftliche Status eines Menschen ausgedrückt werden. Adlige trugen im 6. Jahrhundert vor Christus lange Perlsträhnen, Dienerinnen alltagstaugliche Hochsteckfrisuren und Hauben. Gallier versahen ihre Haare mit Kalk, während der römische Kaiser Lucius Verus Goldstaub den Vorzug gab. Die noblen Damen der Kaiserzeit färbten und verlängerten ihre Haare ebenso wie die modebewusste Frau von heute.

Die kommenden Sonntagsvorträge im Archäologischen Museum der Universität Münster geben einen Überblick über die Frisuren der Antike und deren jeweilige Bedeutung. Anhand von Abbildungen, Gipsabgüssen und Originalen der münsterschen Sammlung wird die Vielfältigkeit der Haargestaltung veranschaulicht. Dabei gehen die Referenten Lydia Hofmann und Constantin Kappe auch der Frage nach, ob die Frisuren nur in der Kunst dargestellt oder auch in der Realität getragen wurden.

Die Vorträge beginnen an jedem Sonntag im November um 14.15 Uhr im Hörsaal F6 im Fürstenberghaus. Der Zugang ist nur über das Archäologische Museum, Domplatz 20-22, möglich.

Archäologisches Museum