Pressemitteilung upm

Lkw-Maut unter der Lupe

Neuberechnung der Gebühr für die kommenden fünf Jahre / Institut für Verkehrswissenschaft kalkuliert

Münster (upm), 21. Februar 2013

Prof. Dr. Karl-Heinz Hartwig
Prof. Dr. Karl-Heinz Hartwig Foto: WWU - Peter Grewer

Mit großer Spannung erwarten Speditionen, Industrie und Logistikunternehmen die fällige Neuberechnung der Lkw-Maut. Für das vom Bundesverkehrsministerium ausgeschriebene Projekt "Berechnung der Wegekosten für das Bundesfernstraßennetz sowie der externen Kosten für die Jahre 2013 bis 2017" kalkuliert das Institut für Verkehrswissenschaft der Universität Münster gemeinsam mit weiteren Einrichtungen wie Ingenieurbüros in Deutschland die neuen Mautgebühren für Lastkraftwagen. Erstmals sieht die gesetzliche Vorgabe für die Neuerhebung, die sogenannte Wegekostenrichtlinie der Europäischen Union, die Möglichkeit vor, künftig neben den Kosten der Luftverschmutzung auch die Lärmkosten des Verkehrs zu berücksichtigen.

Bisher wird die Maut nur für schwere Laster ab zwölf Tonnen für alle Autobahnen und vierspurigen Bundesstraßen mit direkter Autobahnanbindung erhoben. Sie liegt zurzeit zwischen 14 und 29 Cent pro Kilometer. Ausschlaggebend für die Höhe der Maut sind die Zahl der Achsen des Lkw und dessen Schadstoffklasse. Die Mauteinnahmen in Deutschland lagen im vergangenen Jahr bei rund 4,4 Milliarden Euro.

"An der alleinigen Bemautung schwerer Lkw wird sich zunächst wohl nichts ändern", sagt Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig, Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaft. "Aber wir kalkulieren natürlich automatisch auch, wie hoch eine Maut für leichtere gewerbliche Nutzfahrzeuge und auch für Pkw für alle Autobahnen und Bundesstraßen sein müsste, damit die jährlichen Kosten für den Bau und Betrieb der Fernstraßen durch alle Nutzer gedeckt würden", fügt er hinzu. Ob künftig auch andere Fahrzeuge einbezogen werden, sei letztlich eine Entscheidung der Politik. Wann Ergebnisse der Neuberechung zu erwarten sind, konnte Karl-Heinz Hartwig zunächst noch nicht sagen.

Institut für Verkehrswissenschaft Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)