Pressemitteilung upm

Nach dem Vorbild der Natur

Symposium für supramolekulare Chemie / "Von selbst" vom Molekül zum Material

Münster (upm), 07. Februar 2013

An der Universität Münster findet am 14. und 15. Februar das 2. Deutsche Symposium in supramolekularer Chemie statt. Supramolekulare Chemie ist ein junger und zukunftsträchtiger Forschungszweig. Er orientiert sich an komplexen chemischen Aufbauprozessen, die in der Natur stattfinden.

In der Natur bauen sich aus winzigen Molekül-Bausteinen sehr komplexe Systeme von selbst auf, beispielsweise Körperzellen. Chemiker wollen diese Prinzipien nutzen, um molekulare Verbindungen mit vorhersagbaren und steuerbaren Eigenschaften herzustellen. Das könnten Nanomaterialien sein, mit deren Hilfe in Zukunft zum Beispiel Arznei-Wirkstoffe gezielt in krankes Gewebe in den Körper geschleust werden können. Mehr noch: Solche Verbindungen könnten, so die Hoffnung der Forscher, über molekulare Schalter "ein" oder "aus" gestellt werden und Wirkstoffe quasi auf Kommando freisetzen, beispielsweise gesteuert durch Licht oder Temperatur. Die Forscher nutzen in der supramolekularen Chemie die Fähigkeit von Molekülen, einander zu erkennen und sich selbst zu großen, geordneten Verbänden aus Tausenden von Molekülen zusammenzuschließen. Die Materialien, die auf diese Weise entstehen, heißen selbstorganisierende Materialien.

Neben drei international renommierten Referenten aus England, den Niederlanden und Frankreich haben junge Nachwuchswissenschaftler bei der Tagung die Möglichkeit, ihre aktuellen Forschungsergebnisse in Kurzvorträgen oder Postern zu präsentieren. Organisatoren sind Prof. Dr. Bart Jan Ravoo vom Organisch-Chemischen Institut und Dr. Pol Besenius vom Organisch-Chemischen Institut und dem münsterschen Center for NanoTechnology (CeNTech). Beide gehören dem "Center for Soft Nanoscience" an, einer Initiative münsterscher Wissenschaftler aus den Bereichen Biologie, Chemie, Pharmazie, Physik und Medizin, welche die sogenannte Weiche Materie erforschen. Dazu gehören natürliche sowie synthetische Verbindungen wie Proteine, Lipide, biologische Zellmembranen und Polymere.

Ein Ziel der internationalen Tagung "SupraChem 2013" ist es, eine Plattform für supramolekulare Chemie in Deutschland zu bilden und über die neuesten Entwicklungen auf dem Forschungsgebiet der molekularen Erkennung und der selbstorganisierenden Materialien zu diskutieren.

SupraChem 2013 Center for Soft Nanoscience (SoN)