Münster (upm), 27. Februar 2013
Die Fächer Musik-und Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte sowie die Theologien und etliche andere geisteswissenschaftliche Fächer betreute er an allen Universitäten im Reichsgebiet. Der Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker Herman-Walther Frey (1888-1968) war als Ministerialrat im NS-Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung tätig. Weil bislang kaum etwas über die tatsächliche Machtbefugnis des zudem studierten Juristen im Kontext der NS-Hochschulpolitik bekannt ist, veranstaltet das Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Münster am 7. und 8. März ein interdisziplinäres Symposium über den weithin "Unbekannten". Die Veranstaltung im Festsaal der Universität, Schlossplatz 5, ist öffentlich, der Eintritt frei.
Musikwissenschaftler Prof. Dr. Michael Custodis geht davon aus, dass vermutlich die meisten Karrieren von Forschern und Hochschullehrern in den von Herman-Walther Frey während der NS-Zeit betreuten Fächern direkt auf sein Wirken zurückgingen. Die Konsequenzen seiner Personalpolitik habe die Fächer auch noch bis weit in die Nachkriegszeit geprägt. Gemeinsam mit Historikern, Kunsthistorikern, Theologen und Archäologen soll die Tagung die Spurensuche nach diesem einflussreichen Unbekannten aufnehmen.
Musikwissenschaft an der Universität Münster Prof. Dr. Michael Custodis Forschungsdatenbank/Prof. Custodis