Pressemitteilung upm

Evolutionsforscher des 19. Jahrhunderts ins Licht gerückt

Ab 30. Mai Ausstellung über die Brüder Fritz und Hermann Müller im Botanischen Garten der Uni Münster

Münster (upm), 24. Mai 2013

Zwei berühmten Evolutionsforschern des 19. Jahrhunderts ist eine Ausstellung gewidmet, die in Kürze im Botanischen Garten der Universität Münster zu sehen ist: Fritz und Hermann Müller. Die beiden Brüder waren sehr genaue Beobachter der Natur. Als frühe Evolutionsforscher standen sie in Kontakt mit Charles Darwin. Die Ausstellung beleuchtet an verschiedenen Standorten im Botanischen Garten vom 30. Mai bis zum 9. Juli unter dem Titel "Evolution – Konflikt – Wahrheit" ihr Lebenswerk. Anlässlich der Vernissage findet am Donnerstag, 30. Mai, eine Vortragsveranstaltung statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Beginn ist um 11 Uhr im Hörsaal SBI HS am Botanischen Garten, Schlossgarten 3. Nach Grußworten von Gartendirektor Prof. Dr. Kai Müller spricht Privatdozent Dr. Stefan Schneckenburger von der Technischen Universität Darmstadt über das Thema "Charles Darwin – Fritz und Hermann Müller / Frühe Evolutionsforschung zwischen den Kontinenten".

Das Begleitprogramm zur Ausstellung beinhaltet Aktionstage mit öffentlichen Führungen, Vorträgen und einem Workshop. Der erste Termin ist am 4. Juni von 18.30 bis 19.30 Uhr: Über das Thema "Von Ameisen, Muscheln, Orchideen und Bromelien – Auf den Spuren der Thüringer Naturforscher Hermann und Fritz Müller in Südbrasilien und Westfalen" spricht Dr. Bernd Tenbergen vom LWL-Museum für Naturkunde in Münster. Der Vortrag findet im Hörsaal am Botanischen Garten (SBI HS), Schlossgarten 3 statt.

Hermann Müller (1829 bis 1883) war Lehrer in Lippstadt und machte sich durch seine blütenbiologischen Untersuchungen international einen Namen. Gleichzeitig gilt er als Begründer des modernen Biologieunterrichts in Deutschland. Darüber hinaus sammelte er in der Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Blütenpflanzen sowie Moose, Flechten und Pilze. Sie befinden sich heute im Herbarium des LWL-Museums für Naturkunde in Münster. Wie sein älterer Bruder Fritz (1822 bis 1897), der als junger Mann nach Süd-Brasilien auswanderte, pflegte er einen engen Briefkontakt zu Charles Darwin. Es entstand ein lebenslanger Austausch zwischen dem Dreigestirn. Mit welch erstaunlich einfachen Mitteln der Brasilien-Auswanderer und reisende Naturforscher Fritz Müller im brasilianischen Blumenau grundlegende Forschung zur Evolution betrieb, davon können sich die Besucher der Ausstellung überzeugen.

Organisatoren und Initiatoren sind die Arbeitsstelle Forschungstransfer und der Botanische Garten der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) gemeinsam mit dem Brasilienzentrum der WWU, dem LWL-Museum für Naturkunde Münster, der Europaschule Ostendorf Gymnasium in Lippstadt und dem Biohistoricum im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander König in Bonn. "Evolution – Konflikt – Wahrheit" findet im Rahmen der Expedition Münsterland der WWU statt und bildet an der Universität Münster gleichzeitig den Auftakt zum Deutschland-Brasilien-Jahr "Deutschland + Brasilien 2013-2014". Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Expedition Münsterland / Weitere Informationen zur Ausstellung Flyer zur Ausstellung