Münster (upm), 28. Mai 2013
Werden besonders begabte und talentierte Schüler in Deutschland ausreichend gefördert? Offenbar nicht, denn aktuelle Forschungsergebnisse internationaler Vergleichsstudien lassen eher den Schluss zu, dass in Deutschland noch immer zu wenig für die Leistungsstarken getan wird. Diese Frage und mögliche Antworten stehen im Mittelpunkt eines Forschungskolloquiums und einer Podiumsdiskussion am 11. Juni, zu der das Internationale Centrum für Begabungsforschung (ICBF) der Universität Münster einlädt. Dem ICBF ist es dabei gelungen, mit dem Schulforscher Prof. Dr. Wilfried Bos (TU Dortmund) einen prominenten Gastredner zu gewinnen. Das Forschungskolloquium beginnt um 18 Uhr in der Aula des Schlosses. Alle Interessierten sind willkommen, der Eintritt ist frei.
Wilfried Bos ist unter anderem mitverantwortlich für die internationalen Grundschul-Vergleichsstudien IGLU und TIMSS. Nach seinen Beobachtungen sind die Spitzengruppen zuletzt sogar kleiner geworden. Grund dafür sind seiner Überzeugung nach mangelnde Fördermöglichkeiten für junge Talente. Wilfried Bos wird in seinem Vortrag die Ergebnisse der Vergleichsstudien für die Bereiche Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften präsentieren und aufzeigen, wie die Leistungsspitze besser gefördert werden kann.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion werden Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung des ICBF über mögliche bildungspolitische Konsequenzen diskutieren. Die Teilnehmer: Prof. Dr. Hans-Uwe Erichsen (Mitglied des Hochschulrats der Universität Münster), der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär der SPD und Mitglied des Deutschen Ethikrates, Wolf-Michael Catenhusen, sowie Prof. DDr. Thomas Sternberg, Direktor des Franz-Hitze-Hauses Münster und Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen (CDU). Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Christian Fischer, Vorsitzender des IBCF-Vorstandes.