Pressemitteilung upm

Wenn hundert Jahre zum Vergessen reichen

Studierende präsentieren ihr Konzept für ein regionales Erinnerungsportal / "1913 – Das letzte Jahr Frieden"

Münster (upm), 01. Juli 2013

Studierende beim Seminar "1913 – Das letzte Jahr Frieden"
Studierende beim Seminar "1913 – Das letzte Jahr Frieden" Foto: WWU

Was bleibt von unseren Erlebnissen, Gedanken, Wünschen nach 100 Jahren? Werden sich unsere Urenkel noch daran erinnern? Sind die Erfahrungen der Menschen, die 1913 gelebt haben, im Jahr 2013 vergessen? Studierende der Fachhochschule und der Universität Münster haben im interdisziplinären Seminar "1913 – Das letzte Jahr Frieden" ein Konzept entwickelt, wie sich die Gedanken und Gefühle der Menschen des Münsterlandes vor 100 Jahren fassen und dokumentieren lassen. Die Ergebnisse stellen sie am Samstag und Sonntag (6. und 7. Juli) vor. Die Veranstaltung findet an beiden Tagen von 10 bis 19 Uhr in Halle 17, Leonardo-Campus 21, statt. Sie ist Teil der "Expedition Münsterland" der Westfälischen Wilhelms-Universität und für alle Interessierten offen.

Bereits zu Beginn des Seminarprojektes wurde für die Studierenden deutlich: Die historischen Fakten zum Jahr 1913 sind bekannt, aber nicht die persönlichen Lebens- und Gedankenwelten der Menschen in diesem vermeintlich ganz normalen Jahr. Zwar können die Erinnerungsträger dieser Zeit, wie zum Beispiel Tagebücher, Fotografien, Gegenstände oder auch Urgroßmutters Erzählungen, vielfältige Einblicke in das Alltagsleben jenseits der "großen Geschichte" geben. Doch oft bleiben diese Dokumente oder Erzählungen im Kreis der Familien – oder sie bleiben gar unentdeckt.

Die Studierenden hatten sich zum Ziel gesetzt, eine öffentliche Auseinandersetzung mit den Gedanken, Wünschen und Erfahrungen der Menschen des Jahres 1913 anzustoßen. Daher entwickelten sie ein Konzept für ein regionales Erinnerungsportal für das Münsterland 1913, das im Internet für alle zugänglich sein soll. Über das Portal sollen Bürger des Münsterlandes die Möglichkeit haben, einen "regionalen Gedächtnisraum" mitzugestalten. Ihre Fotos und Gegenstände sollen den Weg vom Dachboden in den öffentlichen Raum finden, private Quellen und überlieferte Erinnerungen präsent bleiben. Das Alltagsleben soll nicht in Vergessenheit geraten. Die persönlichen Geschichten sollen sichtbar bleiben und neue Blickwinkel auf die Regionalgeschichte anbieten.

Wie diese Erinnerungen ihren Weg in das Portal finden sollen, welche Möglichkeiten die Sammlung bieten könnte und welche Verknüpfungen entstehen könnten, stellen die Studierenden am 6. und 7. Juli auf dem Leonardo-Campus vor. Der persönliche Austausch und die Diskussion der Studierenden mit den Besuchern sollen im Vordergrund stehen. Neben der durchgehend geöffneten räumlichen Präsentation des Projektes in einem der alten Pferdeställe gibt es spezielle Termine, bei denen die Studierenden ihr Konzept des Erinnerungsportales in einem Vortrag vorstellen.

 

Programm:

Samstag, 6. Juli

10 bis 19 Uhr: Ausstellung geöffnet

15 Uhr: Grußworte durch Dr. Wilhelm Bauhus (Leiter der Arbeitsstelle Forschungstransfer der Universität Münster)

15.30 Uhr:  Konzeptvorstellung der Projektgruppe

Sonntag, 7. Juli

10 bis 19 Uhr: Ausstellung geöffnet

11 Uhr: Konzeptvorstellung der Projektgruppe

15 Uhr: Konzeptvorstellung der Projektgruppe

 

 

Expedition Münsterland