Pressemitteilung upm

Vielversprechendes Potenzial

Chinesische Pflanzenforscher zu Gast in Münster / Wissenschaftler streben engere Zusammenarbeit an

Münster (upm), 09. September 2013

V. l.: Prof. Kang Chong (Chinese Academy of Science), Prof. Jian-Kang Zhu (Chinese Academy of Science), Prof. Dr. Ying Fu (China Agricultural University) Prof. Jörg Kudla (WWU), Prof. Zhizhong Gong (China Agricultural University)
V. l.: Prof. Kang Chong (Chinese Academy of Science), Prof. Jian-Kang Zhu (Chinese Academy of Science), Prof. Dr. Ying Fu (China Agricultural University) Prof. Jörg Kudla (WWU), Prof. Zhizhong Gong (China Agricultural University) Foto: WWU/Linda Beckmann

Einige der renommiertesten chinesischen Wissenschaftler auf dem Gebiet der Pflanzenforschung sind derzeit zu Gast in Münster: Bei einer Tagung tauschen sie neue Forschungsergebnisse mit Biologen von deutschen Universitäten aus. Dabei geht es um die Frage, wie Pflanzen auf Umwelteinflüsse reagieren – also um Prozesse, die auch direkt den Ertrag von Nutzpflanzen bestimmen. Hierfür ist ein umfassendes Verständnis von Vorgängen erforderlich, die das Verhalten einzelner Zellen, aber auch des gesamten Organismus, bestimmen. Die Tagung wird vom Chinesisch-Deutschen Zentrum für Wissenschaftsförderung finanziert.

Die Pflanzenforschung in China boomt. Für 2012 stellte der Nationale Volkskongress – das Parlament der Volksrepublik China – der Agrarforschung insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro zur Verfügung. Unter anderem soll die Biotechnologie helfen, die limitierten Anbauflächen angesichts der wachsenden Bevölkerung und des fortschreitenden Klimawandels effizienter zu nutzen. Während in Deutschland viel Grundlagenforschung betrieben wird, steht in China insbesondere die anwendungsbezogene Forschung im Fokus. "Wir wollen die Synergieeffekte durch gemeinsame Forschung nutzen", betont Prof. Dr. Jörg Kudla vom Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen an der Westfälischen Wilhelms-Universität.

"Viele chinesische Pflanzenforscher haben ihre Ausbildung an deutschen Hochschulen gemacht, es gibt einzelne persönliche Kontakte zwischen den Wissenschaftlern beider Länder", erklärt Jörg Kudla. Diese Zusammenarbeit spiegele sich jedoch nicht ausreichend in institutionalisierten Kooperationen in der Biologie und Biotechnologie wider. "Hier wird viel Potenzial zum Aufbau synergistischer Forschung bislang nicht genutzt." Gemeinsam mit weiteren Teilnehmern der Tagung strebt er daher eine engere Zusammenarbeit zwischen deutschen und chinesischen Biologen an.

Das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Wissenschaftsförderung ist eine gemeinsame Forschungsförderungseinrichtung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der National Natural Science Foundation of China. Die Einrichtung, die ihren Sitz in Peking hat, fördert die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China in den Fachgebieten der Natur-, Lebens-, Management- und Ingenieurwissenschaften. Die Biotechnologie-Tagung vom 5. bis 11. September in Münster, an der rund 80 Wissenschaftler und Doktoranden aus Deutschland und China teilnehmen, wird von Prof. Dr. Jörg Kudla und Prof. Wei-Hua Wu (China Agricultural University, Peking) organisiert. Im vergangenen Jahr fand die Tagung erstmals statt, Veranstaltungsort damals war Peking.

 

 

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