Prof. Dr. Regina Jucks (li.) und Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein (2. v.l.) überreichten den Absolventen das NRW-Zertifikat „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule". Foto: WWU - Peter Grewer
Münster (upm), 13. September 2013
Die ersten zehn Lehrenden der Universität Münster (WWU) haben jetzt vom universitätseigenen Zentrum für Hochschullehre das NRW-Zertifikat „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule" erhalten. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Wissenschaftler in mindestens 200 Unterrichtsstunden für ihre Lehrtätigkeit an der WWU weitergebildet. Die Absolventinnen und Absolventen nahmen ihr Zertifikat am Zentrum für Hochschullehre (ZHL) der Uni Münster entgegen, überreicht von Dr. Marianne Ravenstein, Prorektorin für Lehre und studentische Angelegenheiten. Marianne Ravenstein bezeichnete das im Oktober 2011 gegründete ZHL als Erfolgsstory: "Auf der ersten Programmkonferenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Qualitätspakt Lehre war die Arbeit hier ein Best-Practice-Beispiel."
Das Zertifizierungsprogramm des ZHL besteht aus den drei aufeinander aufbauenden Modulen Basis, Erweiterung und Vertiefung. Es richtet sich nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft Hochschuldidaktik (dghd) und des Netzwerkes Hochschuldidaktik NRW, in dem die Uni Münster Mitglied ist. Erklärtes Ziel ist es, zentrale Kompetenzen wie die Vermittlung von Inhalten, den Einsatz von Medien oder die individuelle Beratung von Studierenden gezielt in Workshops auszubauen. Eine große Rolle spielen auch die Evaluation und die Reflexion über die eigenen Methoden.
Mehr als 300 Dozentinnen und Dozenten aus allen 15 Fachbereichen der Uni Münster haben bereits einzelne Kurse des Zentrums für Hochschullehre belegt. Die wissenschaftliche Leiterin des ZHL, Prof. Dr. Regina Jucks, freut sich über das große Interesse der Lehrenden der WWU. Gleichzeitig sieht sie ihre Arbeit als notwendige Führungsaufgabe der Universität, der Lehre an Hochschulen mehr Struktur und somit Qualität zu geben. "Für viele Dozenten ist die erste Lehrveranstaltung noch ein Sprung ins kalte Wasser, es ist besser, sie nicht unvorbereitet in eine solche Situation zu schicken", erklärt Regina Jucks. Künftig sollen die Teilnehmer der ZHL-Programme sich auch untereinander vernetzen. Regina Jucks möchte dazu ein Projekt namens "WWU Teach-Tank" ins Leben rufen, in dem innovative Lehrkonzepte aus allen Fachbereichen untereinander ausgetauscht werden.
Das Zentrum für Hochschullehre ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der WWU Münster. Neben den Weiterbildungsangeboten für Lehrende der Hochschule betreiben die Mitarbeiter des ZHL auch Forschung in pädagogisch-psychologischen Fragen. Das ZHL wird finanziert aus einem gemeinsamen Programm von Bund und Ländern, dem so genannten Qualitätspakt Lehre.