Pressemitteilung upm

Mit 100 Jahren lebendig wie noch nie

Evangelisch-Theologische Fakultät feiert das Jubiläumsjahr 2014 mit zahlreichen Veranstaltungen

Münster (upm), 23. Dezember 2013

Sie gehört zu den größten Ausbildungsstätten für evangelische Theologie in Europa, Persönlichkeiten wie Karl Barth und Kurt Aland verliehen ihr ein herausragendes Profil. Im kommenden Jahr steht ein besonderes Jubiläum für den Fachbereich 1 der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) an: Die Evangelisch-Theologische Fakultät feiert 2014 ihren 100. Geburtstag. Wenn der Fachbereich mit Beginn des kommenden Frühjahrs das Jubiläum mit einem Festakt, Vorträgen und Tagungen begehen wird, dann ist er so lebendig wie noch nie. "Wir sind nicht nur für die etwa 400 Studierenden mit dem Ziel des Pfarramts attraktiv, sondern auch für rund 1000 Studierende der Lehramtsstudiengänge", betont Dekan Prof. Dr. Reinhard Achenbach.

Tatsächlich bietet die Fakultät allen Studierenden und Lehrenden beste Voraussetzungen für Lehre und Forschung. So verfügt die Fakultät mit dem Institut für Neutestamentliche Textforschung, dem Institut für Ökumenische Theologie oder dem Seminar für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie über zahlreiche Einrichtungen von internationalem Rang. Darüber hinaus bestehen an der Universität Münster ideale Bedingungen für einen intensiven interreligiösen Austausch auf hohem akademischem Niveau, etwa mit der Katholisch-Theologischen Fakultät, dem Zentrum für Islamische Theologie, dem Lehrstuhl für Judaistik und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Exzellenzclusters "Religion und Politik", dem auch zahlreiche Lehrkräfte der Evangelisch-Theologischen Fakultät angehören.  

Die Fakultät startet mit einem internationalen Kongress zur Erforschung der Aufklärungstheologie am 30. März ins Jubiläumsjahr. Am 24. April folgt ein feierlicher Festakt in der Aula des Schlosses - Prof. Dr. Michael Moxter (Vorsitzender des Evangelisch-theologischen Fakultätentages) wird den Festvortrag halten.

Im Zentrum des Jubiläumsjahres steht eine Reihe "Theologischer Disputationen". Dabei werden jeweils ein Theologe und ein Wissenschaftler aus den Natur- oder Gesellschaftswissenschaften aktuelle Themen diskutieren - beispielsweise die Frage: "Entsteht die Religion im Gehirn?". Den Auftakt am 8. April werden Prof. Dr. Andreas Feldtkeller (Humboldt-Universität Berlin) und Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel (WWU) zum Thema "Eine Religion - viele Religionen" bestreiten. Bei den weiteren Veranstaltungen wird es beispielsweise um den Beginn und das Ende des Lebens, um Friedensethik und mit Beteiligung eines Physikers um "Gott - Mensch - Universum" gehen. "Wir wollen mit den Disputationen zeigen, wie viel evangelische Theologie auch zu aktuellen Diskussionen beitragen kann", betont der Dekan.

Zum Jubiläumsprogamm gehören aber auch zahlreiche andere Veranstaltungen: die Ringvorlesung "Menschlich - allzu Menschliches" im kommenden Wintersemester, ein großer Fakultätsball, verschiedene Konzerte, Fachtagungen und Workshops sowie weitere Tagungen.

Der Blick in die Geschichte der 1914 gegründeten Fakultät ist nach Einschätzung des langjährigen Kenners der Fakultät, Prof. Dr. Michael Beintker, stark geprägt durch die zweite Hälfte der 100-jährigen Geschichte. "Die ersten Jahrzehnte standen im Zeichen des Aufbaus und des Bemühens um solide Ausbildung", sagt der Direktor des Seminars für Reformierte Theologie. In der "Theologischen Realenzyklopädie" wird zudem eine im katholisch geprägten Münsterland schlüssige Erklärung geliefert: "Bei der Eröffnungsfeier am 15. 10. 1914 wurde der Aspekt betont, daß die Neugründung zur Korrektur der verbreiteten Auffassung, Münster wäre eine katholische Universität, beitragen könnte."

"Ihre überragende Bedeutung erfuhr die Fakultät durch außergewöhnliche Persönlichkeiten wie Karl Barth und Kurt Aland", betont Michael Beintker. Karl Barth gilt als "Kirchenvater des 20. Jahrhunderts", der Kirchenhistoriker Kurt Aland (1915-1994) verhalf der neutestamentlichen Textforschung in Münster zu Weltruf. Besonderes Augenmerk galt in Münster der Reformationsforschung und der Religionspädagogik. Auf beiden Feldern sei an der Fakultät Bahnbrechendes geleistet worden, meint der Wissenschaftler.

 

Evangelisch-Theologische Fakultät der WWU