Pressemitteilung upm

Neues Mineral nach WWU-Wissenschaftlern benannt

Fund in Australien: "Putnisit" weltweit einzigartig

Münster (upm), 05. Mai 2014

Dr. Christine Putnis und Prof. Andrew Putnis
Dr. Christine Putnis und Prof. Andrew Putnis Foto: privat
Das neu entdeckte Mineral "Putnisit"
Das neu entdeckte Mineral "Putnisit" Foto: Peter Elliott

Australische Mineralogen haben ein neues Mineral entdeckt. Unter den 4000 bekannten Mineralen weltweit ist es in seiner Struktur und Zusammensetzung einmalig. Getauft haben die Wissenschaftler es "Putnisit" – nach Dr. Christine Putnis und Prof. Andrew Putnis vom Institut für Mineralogie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Damit würdigen die Entdecker die "herausragenden Beiträge zur Mineralogie" der münsterschen Wissenschaftler.

Gefunden worden waren die ersten Exemplare des Minerals bereits im Jahr 2007 im Gestein einer Halbinsel im Lake Cowan in Westaustralien. Dr. Peter Elliott von der Universität in Adelaide, Australien, hat das Mineral nun gemeinsam mit seinen Koautoren erstmals wissenschaftlich beschrieben. Im Gegensatz zu anderen Mineralen, die oft "Familien" mit ähnlich zusammengesetzten mineralischen Verwandten bildeten, sei Putnisit völlig einzigartig – sowohl in seiner chemischen Zusammensetzung als auch in seiner Kristallstruktur.

Das nun entdeckte Mineral wurde auf Gestein vulkanischen Ursprungs gefunden und besteht aus pinkfarbenen Kristallen mit maximal einem halben Millimeter im Durchmesser. Es enthält die Elemente Strontium, Kalzium, Chrom, Schwefel, Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff – eine sehr ungewöhnliche Kombination, wie die Universität Adelaide mitteilte.

Andrew Putnis promovierte nach seinem Studium an der Universität Newcastle (Australien) im Jahr 1976 an der Universität Cambridge. Anschließend war er als Wissenschaftler dort tätig. Seit 1995 ist er Professor am Institut für Mineralogie der Universität Münster.

Christine Putnis promovierte nach ihrem Studium an der Universität Newcastle (Australien) an der Universität Münster. Seit 1996 arbeitet sie dort als Wissenschaftlerin am Institut für Mineralogie.

 

Literaturangabe:

Elliott P., Giester G., Rowe R., Pring A. (2014): Putnisite, SrCa4Formula (CO3)8SO4(OH)16·25H2O, a new mineral from Western Australia: description and crystal structure. Mineralogical Magazine v. 78 no. 1 p. 131-144; doi: 10.1180/minmag.2014.078.1.10

 

Foschung A-Z/Prof. Andrew Putnis Foschung A-Z/Dr. Christine Putnis Pressemeldung der Universität Adelaide Originalpublikation