Pressemitteilung upm

Heimische Ladesäule für alle?

Forschungsministerium fördert Projekt zu flächendeckend verfügbarem Ladestrom / Zwei WWU-Institute beteiligt

Münster (upm), 06. Februar 2014

Ladestation der Stadtwerke Münster im Parkhaus Engelenschanze
Ladestation der Stadtwerke Münster im Parkhaus Engelenschanze Foto: WWU

Wenn von Elektromobilität die Rede ist, geht es oft nicht nur um die Frage leistungsfähiger neuer Batterien. Genauso wichtig ist die flächendeckende Verfügbarkeit von Ladestrom. Lücken im Versorgungsnetz hindern viele Autofahrer daran, auf Elektromobilität umzuschwenken – etwa, wenn das Auto in der Nähe des Arbeitsplatzes nicht geladen werden kann. Die Errichtung von Ladepunkten erfordert allerdings immense Investitionen, die sich für Versorgungsunternehmen nur bei großer Nachfrage rentieren. Um Auswege aus diesem Dilemma zu finden, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun das Forschungsprojekt "CrowdStrom" unter Leitung von Wissenschaftlern der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und mit einem Fördervolumen von insgesamt 840.000 Euro.

An der WWU haben das Institut für Wirtschaftsinformatik und das Institut für Anlagen und Systemtechnologien die Forschungsleitung und -koordination des zunächst auf 15 Monate begrenzten Projekts übernommen. Zudem sind die Universität Duisburg-Essen sowie die Stadtwerke Münster GmbH als Anbieter von Versorgungs- und Mobilitätsdienstleistungen sowie die TÜV Süd AG mit Experten für Sicherheit und Zertifizierung beteiligt.

Zum Vorgehen des Teams sagte Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Becker, Professor für Wirtschaftsinformatik an der WWU und wissenschaftlicher Leiter des Projekts: "Wir nutzen hier einen Crowd-Sourcing-Ansatz." Crowd-Sourcing bezeichnet die Auslagerung bestimmter Aufgaben an eine Gruppe von Internetnutzern, die das Problem dann zusammen lösen. Hier setzt auch das CrowdStrom-Projekt an: Das Problem der fehlenden Lade-Infrastruktur würde gelöst, indem Privatleute die öffentliche Nutzung ihrer heimischen Ladesäule erlauben, wenn diese gerade nicht genutzt wird. Im Rahmen der Untersuchung werden die Zahlungsbereitschaft und die Preiserwartung der privaten Stromtanker für ein solches Geschäftsmodell ermittelt. Außerdem werden standardisierte Abrechnungsprozesse erarbeitet sowie ein Portal entwickelt, das Fahrer und Anbieter zusammenbringt.

Institut für Wirtschaftsinformatik Institut für Anlagen und Systemtechnologien