Pressemitteilung upm

"Jetzt hilft nur die Tabula-rasa-Taktik"

PR-Expertin der Universität über den ADAC-Skandal

Münster (upm), 12. Februar 2014

Aus Sicht der Expertin für PR und Öffentlichkeitsarbeit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), Prof. Dr. Ulrike Röttger, hilft dem ADAC nach der jüngsten Eskalation mit dem Abgang von Präsident Peter Meyer nur noch eine "Tabula-rasa-Taktik". "Der Ruf und die Glaubwürdigkeit lassen sich nur retten, wenn der ADAC alle Karten systematisch auf den Tisch legt und zugleich neue Strukturen auch mit intern stärkeren Kontrollinstanzen aufbaut", sagte die geschäftsführende Direktorin des WWU-Instituts für Kommunikationswissenschaft. Deutschlands größter Automobilverein habe die Krise von Anfang an nicht ernst genug genommen und nur "scheibchenweise" reagiert. "Schon die ersten Signale wurden offensichtlich unterschätzt." Auch mit einer schnellen oder eben verhaltenen Reaktion ließe sich der Verlauf einer Krise beeinflussen.

Mit Blick auf die vielen vergangenen Fälle mangelhafter Öffentlichkeitsarbeit bestätige auch der aktuelle Fall: "Nicht zu reagieren, löst erst recht kritische Recherchen aus." Die Expertin empfiehlt dem ADAC, keine "abgedroschenen Phrasen" wie im jüngsten Mitgliedermagazin mit dem Titel "Die Krise als Chance" zu verwenden, sondern ernsthaft und offen mit der Öffentlichkeit umzugehen. "Jetzt hilft nur noch, die Verfehlungen zu benennen und daraus zu lernen", betonte die Wissenschaftlerin.

Prof. Dr. Ulrike Röttger