Pressemitteilung upm

Renommierter Chemiker aus Dublin forscht in Münster

Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreisträger zu Gast am Institut für Anorganische und Analytische Chemie der WWU

Münster (upm), 28. April 2014

Prof. Martin Albrecht
Prof. Martin Albrecht Foto: privat

Prof. Dr. Martin Albrecht vom University College in Dublin ist ein international renommierter Chemiker und seit Neuestem auch Träger des mit 45.000 Euro dotierten Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreises der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Nun forscht er für insgesamt sechs Monate an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), und zwar als Gast von Prof. Dr. Ekkehardt Hahn am Institut für Anorganische und Analytische Chemie. Im Fokus steht dabei die Entwicklung von Metallkomplexen für Anwendungen in der chemischen Synthese und Katalyse. Seine Untersuchungen führt der Chemiker bei mehreren Aufenthalten in den Jahren 2014 bis 2015 durch. Der Preis ermöglicht nicht nur den Forschungsaufenthalt in Münster, sondern würdigt auch die herausragenden Leistungen, die Wissenschaftler bei der Entwicklung neuer Katalysatoren für die Aktivierung kleiner und unreaktiver Moleküle erbracht hat.

Bei den von Martin Albrecht untersuchten Metallkomplexen handelt es sich um chemische Verbindungen von Metallen mit ausgewählten Molekülen oder Ionen, sogenannten Liganden. Zahlreiche dieser Komplexe sind in der Lage, selektiv chemische Reaktionen zu katalysieren und sie dadurch für industrielle Prozesse nutzbar zu machen. Im Fokus der Forschungen stehen insbesondere Metallkomplexe mit speziellen ringförmigen organischen Verbindungen, sogenannten N-heterocyclischen Carbenen (NHC). Auf diesem Forschungsgebiet hat Martin Albrecht wegweisende Ergebnisse erarbeitet. Seine grundlegenden Studien führten zu neuen Sichtweisen auf den Verlauf katalytischer Reaktionen mit NHC-Komplexen, und sie eröffnen neue Perspektiven für die Entwicklung dieser Verbindungen.

Die Entwicklung neuer Carbenkomplexe für katalytische Anwendungen steht auch im Mittelpunkt der geplanten Untersuchungen an der WWU. Dabei wird Martin Albrecht eng mit seinen Kollegen am Fachbereich Chemie und Pharmazie sowie den Wissenschaftlern des Sonderforschungsbereichs 858 "Synergetische Effekte in der Chemie – von der Additivität zur Kooperativität" zusammenarbeiten und die umfangreiche experimentelle und analytische Ausrüstung des Fachbereichs nutzen.

Mit dem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis zeichnet die Alexander-von-Humboldt-Stiftung international anerkannte, nicht in Deutschland ansässige Wissenschaftler aus. Die Preisträger werden eingeladen, selbst konzipierte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen umzusetzen.

Prof. Dr. Martin Albrecht

Martin Albrecht studierte Chemie an der Universität Basel (Schweiz). Im Jahr 2000 wurde er an der Universität Utrecht (Niederlande) promoviert. Nach Postdoktoraten an der Universität Yale (USA) und bei der Ciba AG (Schweiz) wurde er 2003 zum Alfred-Werner-Assistenzprofessor an die Universität Freiburg (Schweiz) berufen. Im Jahr 2009 folge er einem Ruf als "Full Professor für Anorganische Chemie" an das University College Dublin (Irland), wo er seit 2011 auch als "School Director of Research and Innovation" fungiert. Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem ERC Starting Grant und einem ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates.

 

Prof. Albrecht/University College Dublin AG Prof. Hahn