Münster (upm), 18. Juni 2014
Wie wichtig Juristen für das Thema Nanomaterialien sein können, beweist ein neues Promotionskolleg, an dem das Institut für Umwelt- und Planungsrecht der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) beteiligt ist. Eines der Ziele des Kollegs "NanoCompetence: Forschung – Vermittlung – Gestaltung" ist es, den Umgang mit Nanomaterialien rechtlich zu regeln. Risiken von Nanomaterialien sind zuweilen noch nicht hinreichend bekannt. Dennoch muss der rechtliche Umgang mit ihnen geregelt werden: Welche Materialien dürfen wann, wie, wo und in welchem Maße genutzt werden? Eine Antwort auf diese Fragen ist wichtig, um einerseits Menschen und Umwelt vor potenziell giftigen Stoffen zu schützen und andererseits technische und wissenschaftliche Weiterentwicklungen nicht auszubremsen. Das Recht greift hier präventiv ein.
Ein weiteres Vorhaben des Kollegs ist es, die Kommunikation über Chancen und Risiken von Nanomaterialien zu verbessern. Um diese Ziele zu erreichen, steht ein Tandem-Konzept im Mittelpunkt: Jeweils zwei der Stipendiaten arbeiten besonders eng und fachübergreifend zusammen. Gemeinsame Kollegtreffen, Seminare und Kolloquien sorgen für eine Vernetzung der Wissenschaftler.
Die Universität Bremen leitet die Forschungen, nachdem die Hans-Böckler-Stiftung kürzlich die Förderung des interdisziplinären Kollegs aus Gesellschafts- und Naturwissenschaftlern bewilligt hatte. Sieben Arbeitsgruppen sind in Bremen angesiedelt. Eine Arbeitsgruppe aus zwei Promovenden forscht an der WWU unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Schlacke vom Institut für Umwelt- und Planungsrecht. Die Arbeitsgruppe in Münster wird zum Beispiel untersuchen, welche rechtlichen Fragen die Nutzung von Kupferoxid-Nanopartikeln aufwirft. Offizieller Start des Kollegs, für das derzeit noch interessierte Promovenden gesucht werden, ist dann Anfang 2015.