Pressemitteilung upm

Wie die Volkskunde zur Universität kam

Seminar für Volkskunde der WWU mit öffentlichen Vorträgen und einer Ausstellungseröffnung am 27. Juni

Münster (upm), 23. Juni 2014

Was im Lichte des Faches "Volkskunde" wissenschaftlich Gutes und Schlechtes an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU)  geschah, zeigt eine kleine Ausstellung des hiesigen Seminars für Volkskunde/Europäische Ethnologie. Die Schau in den Räumen des Seminars in der Scharnhorststraße 100 wird am Freitag, 27. Juni, um 13.30 Uhr eröffnet. Das Ausstellungsprojekt von Studierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Timm bilanziert Wissenschaftsgeschichte nicht einfach als Fortschritt, sondern fragt in kritischer Perspektive nach der Beteiligung der akademischen Disziplin Volkskunde an völkischer und rassistischer Politik im 20. Jahrhundert. Parallel bietet das Seminar an dem Tag auch zwei Vorträge für die interessierte Öffentlichkeit.

Im ersten Vortrag "Zwei sudetendeutsche Volkskunden" widmet sich Prof. Dr. Karl Braun, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde und tätig am Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Universität Marburg, ab 10.15 Uhr zwei Schulen der sudetendeutschen Volkskunde, die auch die Einrichtung des Lehrstuhls in Münster 1952 geprägt hatten: eine universalistische und eine völkische. Beim zweiten Vortrag "Verwaltungshandeln nach 1945: Zur Geschichte der 'Mythenbibliothek' im Österreichischen Museum für Volkskunde" wird Birgit Johler von dem Museum in Wien ab 11.30 Uhr aus ihrer Provenienzforschung zur Geschichte der Bibliothek berichten.

Die Ausstellung an der WWU ist von Studierenden erarbeitet worden: Sie recherchierten die Inhalte, spürten wissenschaftsgeschichtliche Fundstücke in den Objekt- und Buchbeständen des Seminars auf, analysierten das Material und bereiteten es für die Ausstellung auf. Das Design dafür übernahmen zwei Studentinnen der Fachhochschule Münster, begleitet von Prof. Dr. Claudia Grönebaum.

Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie der WWU Vortragsprogramm und Ausstellung