Pressemitteilung upm

Wenn die Bürger Druck machen

Kongress über die Herausforderungen an die Zivilgesellschaft

Münster (upm), 25. Juni 2014

Prof. Dr. Annette Zimmer
Prof. Dr. Annette Zimmer Foto: WWU - Christina Rentzsch

Die Zahl an Bürger-Aktionen, Protestbewegungen und zivilgesellschaftlichen Initiativen hat weltweit deutlich zugenommen. Längst ist bürgerschaftliches Engagement Thema politischer Diskussionen, öffentlicher Debatten und der wissenschaftlichen Forschung. Doch kann die Zivilgesellschaft tatsächlich einen Beitrag zur Lösung der drängenden Probleme des 21. Jahrhunderts leisten? Ist sie mit Blick auf ihre Ressourcen dazu überhaupt in der Lage? Unter dem Leitmotiv "Civil Society and the Citzen" (Zivilgesellschaft und die Bürger) werden Ergebnisse der Zivilgesellschaftsforschung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) vom 22. bis 25. Juli vorgestellt und diskutiert.

Prof. Dr. Annette Zimmer, Expertin für Zivilgesellschaftsforschung am Institut für Politikwissenschaft der WWU, und ihr Team richten den 11. Weltkongress der "International Society for Third Sector Research (ISTR)" aus.  ISTR ist die internationale Fachgesellschaft für Forschung zu Zivilgesellschaft, Non-Profit-Organisationen und bürgerschaftlichem Engagement.

Im Zentrum stehen die Herausforderungen an die Zivilgesellschaft angesichts grundlegender Veränderungen von Wirtschaft und Politik. Zudem geht es um die Rolle und Funktion der Zivilgesellschaft angesichts der Krise der repräsentativen Demokratie und des Abbaus sozialstaatlicher Leistungen. Während die Politik aktuell mit Problemen des internationalen Krisenmanagements befasst ist, kommen die Regierungen zu Hause "von unten" durch Aktionen ihrer Bürger unter Druck.

In Deutschland ist das freiwillige oder ehrenamtliche Engagement aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Zunehmend wird daher für eine stärkere Rolle der Zivilgesellschaft plädiert. Doch während Regierung und Teile der Wirtschaft die Zivilgesellschaft primär als Ausfallbürge des "alten Sozialstaates" sehen, wird engagierten Bürgern mehr und mehr die politische Bedeutung und auch das politische Mandat der Zivilgesellschaft bewusst. Neben dem Wissenschaftsprogramm finden parallel zum Kongress Begleitprogramme, unter anderem des Vereins „Aktive Bürgerschaft e. V.", für die interessierte Öffentlichkeit statt. Die Veranstaltung „Bodenständig und weltoffen. Bürgerengagement und internationale Einflüsse" etwa lädt am 24. Juli in die Bezirksregierung Münster, Domplatz 1-3, ein.

Ermöglicht wird die Tagung in Münster durch die Unterstützung namhafter deutscher Stiftungen, wie der Robert-Bosch-, Zeit-, Mercator-, Körber-, Vodafone-, Fritz-Thyssen- und Bertelsmann-Stiftung sowie durch den Stifterverband der Deutschen Wissenschaft und die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Kongresssprache ist englisch.

Prof. Dr. Annette Zimmer an der WWU International Society for Third Sector Research (ISTR) Begleitveranstaltung des Vereins "Aktive Bürgerschaft"