Münster (upm), 03. September 2014
Das Thema Steuern kann für Wirtschaftsunternehmen, die international agieren, schnell zu einem schwer zu durchschauenden Dschungel mit zahlreichen Tücken werden. Für die nationalen Steuergesetzgeber stellt sich zudem vielfach die Frage, wie sie den Standortfaktor Steuern gemeinsam oder aber in Konkurrenz mit anderen Staaten ausgestalten können, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Mit diesen Themen, also Fragen des europäischen und internationalen Steuerrechts, beschäftigen sich seit Jahren Steuerrechts-Experten mehrerer Universitäten in Europa. Zusammengeschlossen sind sie in der "Group for Research on European and International Taxation (GREIT)". Ihre jährliche Tagung findet diesmal am 18. und 19. September an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) statt. Gastgeber ist Prof. Dr. Joachim Englisch, Direktor des Instituts für Steuerrecht der WWU.
Die diesjährige Konferenz nimmt vor allem die Perspektive supranationaler und staatlicher Instanzen ein, die auf dem Gebiet des Steuerrechts aktiv sind. Eine Diskussion auf wissenschaftlicher Ebene ist hier deshalb notwendig, weil sich sowohl europäische wie auch nationale Gesetzgeber und die Anwender des Rechts mitunter einer Vielzahl von parallel anwendbaren verfassungsrechtlichen Anforderungen gegenüber sehen. Diese Parallelität von Verfassungsvorgaben und Regelwerken fassen die Experten unter den Schlagwörtern "Constitutional Pluralism" oder "Legal Pluralism" zusammen. Die diesjährige Konferenz beschäftigt sich mit dem Thema "International Tax Law and New Challenges by Constitutional and Legal Pluralism".
Dabei sollen wie immer bei den jährlichen GREIT-Konferenzen insbesondere auch junge Nachwuchswissenschaftler die Möglichkeit erhalten, zu dem Diskurs beizutragen. Eine umfassende Beschäftigung mit dem Thema ist deshalb so wichtig, weil daraus Konsequenzen nicht nur für Steuerpflichtige und Gerichte, sondern auch für die zukünftige Gestaltung von Gesetzen und Abkommen resultieren.
WWU-Hinweis zur GREIT-Konferenz Homepage von "GREIT" Prof. Dr. Joachim Englisch an der WWU