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Münster (upm/ch)
Die Motive der Ausstellung &quot;Innere Welten&quot; waren bereits im Wissenschaftszentrum in Bonn zu sehen (Foto).<address>© WZ Bonn/Lichtenscheidt</address>
Die Motive der Ausstellung "Innere Welten" waren bereits im Wissenschaftszentrum in Bonn zu sehen (Foto).
© WZ Bonn/Lichtenscheidt

Innere Welten

Wissenschaftler des Exzellenzclusters "Cells in Motion" laden zu Ausstellung ein / Feierliche Eröffnung am 26. August

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Exzellenzclusters "Cells in Motion" (CiM) der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) sind den Zellen auf der Spur, die sich durch den Organismus bewegen und ihre Gestalt verändern. Im Fokus ihrer Forschung stehen Entzündungen des Gefäß- und Nervensystems, die zu Erkrankungen wie Herzinfarkt, Multiple Sklerose und Rheuma führen können. Ab Mittwoch, 26. August, können Bürger sich in der Dominikanerkirche in der münsterschen Salzstraße ein Bild von der Forschung machen: Die Wissenschaftler präsentieren 27 farbenprächtige, großformatige Bilder, die Einblicke in das Innere von Organismen geben. Zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung am 26. August ab 19 Uhr sind alle Interessierten willkommen.

Nach einer Begrüßung durch Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe sowie durch Vertreter der WWU und der Deutschen Forschungsgemeinschaft werden die Koordinatoren des CiM in einem Festvortrag zum Thema "Zellen in Bewegung – von der einzelnen Zelle bis zum Patienten" die Ausstellung und die wissenschaftlichen Themen dahinter vorstellen.

Die zweisprachige Ausstellung (deutsch und englisch) ist vom 26. August bis zum 20. September dienstags bis sonntags zu sehen (Dienstag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr). Der Eintritt sowie Vorträge und Führungen zur Ausstellung sind frei. Mit "Bildergeschichten zum Suchen und Finden" können Besucher in vier verschiedene Themengebiete eintauchen. Die kostenlose Broschüre liegt in der Ausstellung bereit. Weitere Informationen – auch zum Angebot für Schulen – sowie Hinweise auf Sonderöffnungszeiten finden sich unter http://www.uni-muenster.de/Cells-in-Motion/de.

Entstehendes Nervensystem einer Fruchtfliege (Drosophila).<address>© Anni Bauke, Christian Klämbt</address>
Entstehendes Nervensystem einer Fruchtfliege (Drosophila).
© Anni Bauke, Christian Klämbt
Öffentliche Vorträge:

Mittwoch, 2. September, 19 bis 20 Uhr, Dominikanerkirche:

"Zellen auf Wanderschaft – Wie sich Zellen im Körper zielgerichtet bewegen" (mit Jan Bandemer, Biochemiker, und Dr. Timo Betz, Physiker)

Zellen bewegen sich im Körper aktiv fort, um Organe auszubilden und Krankheitserreger abzuwehren. Zellen bewegen sich aber auch, wenn sie beispielsweise bei einer Krebserkrankung Metastasen bilden: Sie kriechen durch Gewebe, tasten sich voran, suchen Halt, ziehen und schieben sich durch Lücken. Dazu verändern sie fortwährend ihre Gestalt, bilden fingerförmige Scheinfüßchen, bauen ihre Zellmembran und ihr Zellskelett immer wieder um. Münstersche Forscher untersuchen, wie Zellen auf Kräfte reagieren, die von außen auf sie einwirken, wie sie ihre Umgebung ertasten und mit speziellen Rezeptoren auf ihrer Zelloberfläche Lockstoffe "erschnüffeln".

Mittwoch, 9. September, 19 bis 20 Uhr, Dominikanerkirche:

"Zellen beim Hindernislauf – Wie Zellen im Körper Barrieren bilden und überwinden" (mit Prof. Dr. Rupert Hallmann, Biochemiker, und Dr. Jana Zimmermann, Biochemikerin)

Zellen bilden schützende Barrieren, die den Körper im gesunden Gleichgewicht halten und Krankheitserreger abwehren. Blutgefäße zum Beispiel sind elastische Schläuche, die eine Barriere zwischen Blut und Gewebe bilden und den Stoffaustausch von Sauerstoff und Nährstoffen regulieren. Münstersche Forscher untersuchen, wie körpereigene Zellen solche Barrieren überwinden können. Besonders mobil sind Immunzellen, die im Blut schwimmen. Bei einer Entzündung erkennen sie eine Veränderung der Gefäßwand und folgen einer "Beschilderung" zum Entzündungsherd. Dabei dringen sie durch die Gefäßwand hindurch in das Gewebe ein.

Mittwoch, 16. September, 19 bis 20 Uhr, Dominikanerkirche:

"Zellen auf Abwegen – Wie Immunzellen bei der Multiplen Sklerose das Gehirn angreifen" (mit Prof. Dr. Heinz Wiendl, Neurologe)

Immunzellen gehören zum Abwehrsystem des Körpers und sollen eigentlich Krankheitserreger ausschalten. Bei der Multiplen Sklerose (MS) greifen Immunzellen allerdings körpereigene, gesunde Zellen im zentralen Nervensystem an und schädigen das Gehirn. Um maßgeschneiderte Therapien entwickeln zu können, möchten Münstersche Forscher die Ursachen der Krankheit besser verstehen: Wie schaffen es Immunzellen, über die Blut-Hirn-Schranke hinweg ins Gehirn zu wandern? Und warum richten sie dort Schaden an? Forscher suchen unter anderem nach Markern im Körper, mit deren Hilfe Ärzte die aufkeimende Entzündung im Gehirn von MS-Patienten sehen können.

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